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Klage gegen Bank Medici wegen Madoff-Fonds

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Auch die Bank Austria soll geklagt werden, laut Bank Medici handelt es sich um ein "typisches US-Vorgehen", bei dem jeder geklagt wird, der mit Madoff zu tun hatte.

Die Bank Medici muss sich mit der ersten Klage wegen des mutmaßlichen Milliardenbetrügers Bernard Madoff herumschlagen. Repex Ventures SA, eine auf den British Virgin Islands angesiedelte Firma, ist am Montag in den USA vor Gericht gezogen. Repex hatte 700.000 Dollar in den Herald (LUX) US Absolute Return Fund der Bank Medici investiert und wirft nun dem kleinen Wiener Geldhaus vor, die Investoren in die Irre geleitet zu haben. Naben der Bank Medici dürften unter anderem auch die Bank Austria, ihre Mutter UniCredit und die HSBC geklagt worden sein.

Laut Bank Medici "typisches US-Vorgehen"
"Ohne Wissen der Investoren wurden 100 Prozent der Herald Fonds zu Madoff transferiert", heißt es in der Klagsschrift, die am Bundesgericht Manhattan eingebracht wurde. Die Bank Medici bestätigte die Klage, meinte aber, dass es sich dabei um ein "typisches US-Vorgehen", bei dem jeder, der mit Madoff zu tun habe, geklagt werde. Außerdem sei die Bank Medici nur eine von vielen Geklagten, so die Sprecherin. Laut Bloomberg wird eine Sammelklage oder Gruppenstatus für die Klage angestrebt.

Auch Bank Austria soll geklagt werden
Kreisen zufolge dürften die Repex-Anwälte auch die Bank Austria, die Pioneer Alternative Investments, deren Mutter UniCredit sowie die HSBC geklagt haben. Auch die Mehrheitseigentümerin der Medici Bank, Sonja Kohn sowie der am 2. Jänner zurückgetretene Ex-Bank-Medici-Chef Peter Scheithauer seien als Geklagte angeführt. Die Bank Austria hält ein Viertel an der Bank Medici, der die Finanzmarktaufsicht (FMA) Anfang des Jahres einen Aufpasser ins Haus geschickt hat. Die HSBC war der Custodian der Medici Bank. Die britische Großbank ist mit über 1 Mrd. Dollar bei Madoff engagiert. Die Pioneer Alternative Investment ist mit 75 Mio. Euro bei Madoff exponiert.

Banklizenz wird nicht zurückgelegt
Die Bank Medici hatte vor dem Auffliegen des wohl weltgrößten Schneeball-Systems 80 Prozent seiner Provisionen mit Madoff-Fonds verdient und ist nun dabei, sich neu aufzustellen. Am Freitag wurde mit dem britischen Banker John Holliwell und Werner Tripolt ein neuer Vorstand bestellt. Dass das Institut wie kolportiert seine Banklizenz zurücklegen könnte, wurde am Dienstag dementiert. "Die Bank beabsichtigt nicht, seine Lizenz zurückzulegen", sagte eine Sprecherin.

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