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Leitl fordert 50.000 zusätzliche Jobs 2008

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Der WK-Präsident fordert die heimische Wirtschaft auf 50.000 zusätzliche Jobs zu schaffen und erwartet heuer 30.000 Firmengründungen.

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (V) rechnet mit der Entstehung zusätzlicher Arbeitsplätze im heurigen Jahr. "Ich möchte, dass Österreichs Wirtschaft auch heuer 50.000 Arbeitsplätze netto, also zusätzlich schafft", sagte Leitl am Sonntag in der "ORF-Pressestunde". Damit würde wieder "Zuversicht für die Zukunft" und optimistische Stimmung geschaffen. Trotz Konjunkturkrise in den USA werde Österreich "auch 2008 gute Wachstumsraten und Beschäftigungsraten haben". Leitl rechnet heuer neuerlich mit rund 30.000 neuen Firmengründungen.

"USA exportieren Probleme"
Zwar räumte der Wirtschaftskammer-Chef ein, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen werde, "weil die USA immer fähig sind, ihre Probleme zu exportieren". In anderen Weltregionen - etwa in Asien und Südamerika - könnte Österreich aber von neuen Wachstumsmöglichkeiten profitieren.

Gefordert sieht Leitl einmal mehr die Europäische Zentralbank (EZB). Angesichts des starken Euros seien die bisherigen Exportsteigerung von 20 Prozent "derzeit weg". Es bestehe "die Gefahr, dass die USA bald mehr zu uns liefern als wir hinaus". "Das tut weh", so Leitl wörtlich.

EZB solle Leitzinsen senken
Der Wirtschaftskammerpräsident plädiert seit Monaten dafür, dass die Europäische Notenbank die Leitzinsen im Euroraum senkt. Die EZB habe nach ihren Statuten nicht nur Verantwortung für die Geldwertstabilität in der Eurozone, sondern auch für die Wachstums-und Beschäftigungspolitik. Wenn sich die Amerikaner durch eine Senkung der Leitzinsen (und der damit verbundenen Schwächung des Dollars, Anm.) Vorteile verschaffen und ihre Exportwirtschaft stützen wollten, müsse die EZB reagieren.

Schon eine symbolische Senkung um 25 bis 50 Basispunkte könne nach Meinung Leitls sehr viel bewirken. "In der Wirtschaft sind 50 Prozent Psychologie", betonte er. Ein symbolischer Schritt könne ausreichen, um die Wachstumsprognosen "wieder hinaufzubringen".

Aufgrund der immer noch hohen Inflation gilt eine Zinssenkung in der Euro-Zone derzeit nach wie vor als unwahrscheinlich. Zuletzt hat sich die Hoffnung auf eine Zinssenkungen auf den Finanzmärkten aber etwas erhöht. Die US-Notenbank Fed hat seit Ausbruch der Finanzkrise ihre Leitzinsen in mehreren Schritten drastisch von 5,25 auf zuletzt 3,00 Prozent reduziert. Die EZB-Leitzinsen sind dagegen bei 4,00 Prozent konstant geblieben. Gesenkt hat die EZB die Zinsen das letzte Mal im Jahr 2003.

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