Die Möbelriesen gehen in die Offensive: XXXLutz und Kika/Leiner melden Zuwächse. Möbel Ludwig setzt auf gute Preise, baut Lagergarantie aus.
Die Möbelriesen sind Profiteure in der Wirtschaftskrise, sagt XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger: „Wir sind Gewinner“. XXXLutz sei im ersten Quartal 2009 beim Umsatz „stark im Plus“ gewesen. „Die Leute legen ihr Geld lieber in Möbeln an als woanders.“ Mit einem Umsatz von 2,35 Milliarden Euro (29 Prozent Marktanteil) liege man auf Platz eins, vor Kika/Leiner und Ikea.
Möbel statt Aktien
Handelsforscher Peter Voithofer ortet für
den gesamten Möbelhandel heuer bis April zwar ein Umsatzminus von 3,5
Prozent, doch der Trend zum „Rückzug in die eigenen vier Wände“ hilft jetzt,
sagt Voithofer. Paul Koch, Chef von Kika/Leiner, meldet für sein Haus zwar
Umsatzzuwächse, ist aber vorsichtig: „Im Moment schaut es noch gut aus. Ich
bin überrascht, wie gut.“ Leiner profitiere vom Trend zu höherwertigen
Produkten. Aber: „Die Krise wird im Handel mit Verzögerung durchschlagen.“
Der Herbst werde hart. Trotzdem setzt das Familienunternehmen seine
Expansion fort. „Nach zwei Standorten in Tschechien wird heuer der erste in
Serbien eröffnet, das ist fix.“
Konkurrenzdruck
Hubert Meindl, Geschäftsführer von Möbel Ludwig,
ortet gestiegenen Konkurrenzdruck: Die Kunden seien durch die Krise „spürbar
verunsichert und mehr als bisher mobilisiert, das beste
Preis-Leistungsverhältnis zu erzielen.“ Allerdings spüre man selbst keine
Krise, da „die Konsumenten unser gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu
schätzen wissen.“ An dieser Strategie wird festgehalten; außerdem wird die
„Lagergarantie“, dass Produkte abholbereit bereitliegen, auf mehr Waren
ausgedehnt, denn darauf „legen die Kunden immer mehr Wert.“