Geld

Pröll gibt Hypo vorerst kein Geld

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Die Hypo Alpe Adria braucht Staatshilfe - Der ÖVP-Finanzminister will aber zuerst wissen, wohin die Reise geht.

Die Aufbringung der dringend nötigen Milliardenkapitalhilfe für die schwer angeschlagene Kärntner Hypo Group Alpe Adria wird zum Poker. Beim Bund in Wien beißen die Bankverantwortlichen weiterhin auf Granit.

Ohne Hilfe wird's eng
Am Finanzmarkt wird erwartet, dass die von teuren Abschreibungen gebeutelte österreichische Konzerntochter der Bayerischen Landesbank ohne neuerliche österreichische Staatshilfe nicht mehr über die Runden kommt. Nach einer Krisensitzung des Hypo-Aufsichtsrats bis Montag Abend in München schienen die Fronten verhärtet.

"Eigentümer sind am Zug"
Österreichs ÖVP-Finanzminister Josef Pröll sieht weiterhin die Eigentümer der Hypo in der Pflicht. Das sind BayernLB (67 Prozent), das Land Kärnten (12,4 Prozent) und Grazer Wechselseitige (20,4 Prozent). "Die Eigentümer sind jetzt am Zug", sagte Pröll, der wissen will, was die Bayern mit der Kärntner Bank überhaupt vorhaben. Der Bund habe der Hypo Alpe Adria ja schon einmal mit Partizipationskapital unter die Arme gegriffen.

"Wir sind nicht so weit"
Pröll verlangt, dass alles auf den Tisch kommt, was die Hypo an gewaltigen Abschreibungen vorzunehmen hat. "Wir sind nicht so weit" über eine zweite Tranche von Staatsgeldern nachzudenken oder sogar zu verhandeln, so Pröll nach dem Ministerrat.

"Schon einmal geholfen"
Auch der SPÖ-Staatssekretär im Finanzministerium, Andreas Schieder, beschwor die "Verantwortung aller Eigentümer" in der Hypo. Ihre Aufgabe sei es, für die nötigen finanziellen Voraussetzungen zu sorgen. Der Bund habe schon einmal Geld gegeben, damit müsse die Bank auskommen. Es könne ja nicht sein, "dass immer wenn Dinge schief laufen, der Bund einspringt", so Schieder.

In informierten Kreisen wurde zuletzt der Eigenkapitalbedarf mit 1,5 Mrd. Euro beziffert. Den größeren Teil müsste nach bisherigen Informationen die BayernLB aufbringen, die Republik ist laut Finanzkreisen zumindest für eine Garantie für gefährdete Assets im Gespräch. Für den Worst Case wurden aber schon wieder Verstaatlichungsspekulationen laut.

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