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Prozess wegen bwin-Verlusten

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Spekulationsverluste mit bwin-Aktien wollen Banken jetzt vor Gericht ausfechten.

Nicht nur Kleinaktionäre hadern im Moment mit dem Wettanbieter bwin. Auch für Erste-Bank-Boss Andreas Treichl entwickelt sich das bwin-Problem immer unangenehmer. Der frühere bwin-Großaktionär Martin Begsteiger hinterließ ein Desaster, das der Ersten Dutzende Millionen Euro bescheren könnte. " Möglicherweise werden wir in der Causa die Gerichte bemühen müssen ", bestätigt Sprecher Michael Mauritz.

Investor Begsteiger, ein Mitglied der Wörthersee-Society, hat 2006 zeitweise bis zu, sieben Millionen bwin-Aktien zu Kursen zwischen 50 und 60 Euro aufgekauft: größtenteils auf Pump. Involviert waren die Deutsche Bank und ein zweites Institut sowie Begsteigers Hausbank ecetera, die Erste-Online-Tochter.

Kredit-Debakel
Letztere akzeptierte die gekauften Aktien als Besicherung für aufgenommene Kredite. Als die Kurse abstürzten, wurde verzweifelt versucht, das Engagement zurückzuführen. Rund zwei Millionen Aktien blieben übrig, deren Wert heute um rund 60 Millionen Euro niedriger ist. Gestern lag der bwin-Kurs bei 20 Euro. Nun streiten Erste und Deutsche Bank, wer diesen Verlust trägt.

In der Ersten heißt es, die Konkurrenz habe riesige Aufträge über Handy ohne Aufzeichnungen getätigt. Die andere Seite verweist darauf, nur ecetera habe als Hausbank das Volumen der Begsteiger-Spekulationen überblickt.

Bei der Ersten steht Investmentbanking-Vorstand Franz Hochstrasser unter Druck. Die Deutsche Bank hat angeblich zwei Mitarbeiter freigestellt.

Die FMA ermittelt wegen möglicher Marktmanipulation gegen Martin Begsteiger und prüfen, ob Bankmitarbeiter wissentlich mitspielten. Zudem wird untersucht, ob die Banken korrekt agiert haben.

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