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Raumausstatter Inku in Konkurs gegangen

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Dem Klosterneuburger Raumausstatter fehlen 1,5 Mio. Euro, ein Zwangsausgleich wird angestrebt. Das Landegericht hat das Verfahren eröffnet.

Der börsenotierte Raumausstatter Inku in Klosterneuburg hat am Dienstag beim Landesgericht Korneuburg Konkurs anmelden, bestätigt der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). Verhandlungen mit möglichen Investoren und der öffentlichen Hand sind demnach gescheitert. Dem Unternehmen fehlen für die Fortführung 1,5 Mio. Euro. Die Inku-Aktie wurde schon am Montag vom Handel an der Wiener Börse ausgesetzt.

Das Landesgericht Korneuburg hat dem Konkursantrag stattgegeben und das Konkursverfahren inzwischen offiziell eröffnet. Zum Masseverwalter wurde der Rechtsanwalt Helmut Platzgummer bestellt. Inku teilte mit, dass die Fortführung des Unternehmens beabsichtigt sei und ein Zwangsausgleich angestrebt werde.

Konsumflaute und schlechtere Marktbedingungen
Die Bankverbindlichkeiten belaufen sich laut AKV auf 3,8 Mio. Euro, dazu kommen 1,4 Mio. Euro Lieferantenverbindlichkeiten. Die schlechteren Marktbedingungen, die restriktive Kreditvergabe und die drohende Konsumflaute seien die Ursache für die Probleme, so das Unternehmen gestern. Daher bestehe "hohe Bestandsgefährdung". Von der Insolvenz betroffen sind rund 150 Mitarbeiter, davon 120 in der Zentrale in Klosterneuburg. Vor fünf Jahren waren bei der Inku AG noch rund 700 Mitarbeiter beschäftigt.

Im ersten Halbjahr 2008 konnte Inku ein positives Ergebnis bei rückläufigen Umsatzerlösen erzielen. Zwischen Jänner und Juni machte der Umsatz 14,57 Mio. Euro aus (1. Halbjahr 2007: 15,62 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis verschlechtere sich von minus 1,21 Mio. Euro auf minus 1,44 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern drehte von minus 1,31 Mio. Euro auf plus 930.000 Euro.

Überschuldung von 7,4 Mio. Euro
Nach Eigendarstellung des Unternehmens stehen Aktiva von ca. 4,2 Mio. Euro einem Schuldenstand von ca. 11,6 Mio. Euro gegenüber, so dass die rechnerische Überschuldung 7,4 Mio. Euro beträgt. Diese Werte werden jedoch erst nach insolvenzrechtlichen Kriterien zu prüfen sein, so der KSV. Angestrebt werde ein Zwangsausgleich mit einer 20-prozentigen Quote.

Laut Aussagen des Vorstands seien Preis- und Sortimentspolitik als Mit-Insolvenzursachen zu sehen. Darüber hinaus hatte man auch mit deutlichen Umsatzrückgängen von bis zu 20 Prozent zu kämpfen. Bis zuletzt wurde versucht, einen Finanzierungspartner zu gewinnen und auch von der Öffentlichen Hand Mittel zu erlangen. Nach Scheitern der diesbezüglichen Verhandlungen sah man sich nunmehr gezwungen, den vorliegenden Konkursantrag zu stellen.

Reorganisation geplant
Es ist geplant, das Unternehmen durch Personalreduktionen, eine Straffung der Preis- und Sortimentspolitik und Bereinigung der Kundenstruktur zu reorganisieren. Auch Teilbereichsschließungen hinsichtlich bestehender Außenlager sind geplant. Man ist weiterhin bemüht, einen strategischen Partner zu gewinnen, der Eigenkapital zuführt. Die Weichenstellung für das weitere Schicksal des Unternehmens werde in der noch zu terminisierenden Prüfungs- und Berichtstagsatzung erfolgen, so der KSV.

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