Das 540 Quadratmeter große Luxusbüro soll vermietet werden, Hafer soll künftig zugekauft statt selbst angebaut werden.
Neue Zukunft für die wirtschaftlich lahmende Spanische Hofreitschule. Geschäftsführerin und Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler präsentiert in ÖSTERREICH ihren Rettungsplan für den privatisierten ehemaligen Staatsbetrieb. Der hat laut Rechnungshof 2007 wegen Prämienwirtschaft und unternehmerischer Fehler zwei Millionen Euro versenkt. „Die Maßnahmen reichen von einem neuen Futterplan bis zu einem besseren Immobilienmanagement “, so Gürtler
Übersiedlung
Wichtiger Punkt ist eine Übersiedlung der
Verwaltung aus dem 540 Quadratmeter großen Luxusbüro in der Wiener City.
„Wir sprechen schon mit Nachmietern und können uns selbst billiger
einmieten“, sagt Gürtler.
Weiters soll es heuer mit 69 Vorführungen fast doppelt so viele geben wie 2007. Eine ausverkaufte Veranstaltung in Wien bringt 47.000 Euro Umsatz bei 8.000 Euro Aufwand. Bei Auslandstourneen, die vor allem eine Investition ins Image sind, wird gestrichen.
Selbst kehren
Auch beim Futter setzt sie den Sparstift an. Die
Hofreitschule betreibt eine eigene Landwirtschaft, künftig wird Hafer
zugekauft. Sogar beim Gerät will die Sacher-Chefin sparen: „Wir müssen
überlegen, ob wir eine Kehrmaschine brauchen oder ob wir den Besen lieber
selbst in die Hand nehmen.“ Über die guten Gagen der Bereiter will Gürtler
verhandeln, dort sei aber nicht viel drin: „Bereiter sind als
hochspezialisierte Kräfte am Markt gefragt.“
Der hauseigene Shop wurde bisher vom Kunsthistorischen Museum betreut, jetzt will Gürtler dort die Zügel selbst in die Hand nehmen. 300.000 Euro Umsatz mit Merchandising-Artikeln waren es bisher.
Wenn alles „umgedreht“ ist, will Gürtler den Traditionsbetrieb Sponsoren aus „pferdeaffinen“ Ländern präsentieren. Dazu gehören USA, Holland, England und auch Saudi-Arabien.
Sissy Max-Theurer, Aufsichtsrätin der Hofreitschule, steht hinter Gürtler: „Die Probleme sind uns seit Längerem bekannt. Ein Traditionsbetrieb wie dieser lässt sich halt nicht so einfach umdrehen.“
Gürtlers 7-Punkte-Plan:
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Frank Stronach will helfen
Der austro-kanadische Geschäftsmann
Frank Stronach wäre bereit, der in eine finanzielle Schieflage geratenen
Hofreitschule zu helfen. Im Interview mit der Sonntag-Ausgabe der
Tageszeitung ÖSTERREICH erklärt Stronach: "Wenn ich weiß, wie es wirklich
wirtschaftlich um die Hoftreitschule steht, kann man konkret darüber reden."
Gebe es einen guten Sanierungskurs, dann sei er beeit, den Lipizzanern zu
helfen, so Stronach in ÖSTERREICH.