Das VW-Aktionärstreffen verlief riedlich, aber draußen gab es Proteste. VW-Betriebsratschef wirft Porsche Allmachtsfantasien vor .
Trotz monatelangen Machtkampfes der beiden VW-Hauptaktionäre Porsche und Land Niedersachsen kam es bei der gestrigen Hauptversammlung von Europas größtem Autobauer zu keiner Schlammschlacht.
Der VW-Aufsichtsrat unter Ferdinand Piëch hatte am Vorabend auf eine Abstimmung über einen Antrag Niedersachsens verzichtet, die einen Streit mit Porsche provoziert hätte. Das Land als 20-Prozent-Eigner von VW wollte erreichen, dass das Kontrollgremium die Beibehaltung des Vetorechts für Niedersachsen unterstützt. Porsche will dessen Einfluss zurückdrängen. Der Stuttgarter Sportwagenbauer hält 31% an VW und strebt die Mehrheit an.
Mitarbeiterprotest
Während die Versammlung von rund 4.000
VW-Aktionären ruhig verlief, gab es vor den Toren der Hamburger
Kongresshalle laute Proteste. Hunderte VW-Beschäftigte demonstrierten für
ein neues VW-Gesetz und mehr Mitbestimmung in der Porsche Automobil Holding,
die als Klammer über Porsche und VW stehen soll. VW-Betriebsratschef Bernd
Osterloh warf Porsche „gefährliche Allmachtsfantasien“ vor. Porsche-Chef
Wendelin Wiedeking wolle mit der „Arroganz eines Alleinherrschers schalten
und walten“, kritisierte Osterloh.