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Siemens gibt Jagd im Zillertal auf

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Siemens streicht beim Luxus - und gibt das firmeneigene Jagdrevier auf.

Spitzenmanager des Siemens-Konzerns und deren Geschäftspartner müssen künftig auf ein exklusives Privileg verzichten - die Rotwildjagd im firmeneigenen Revier. Das ansehnliche Areal im Tiroler Zillertal war dem Unternehmen im Jahr 2000 durch die Übernahme der Mannesmann-Tochter Atecs zugefallen. Doch das Gelände, das auch ein früherer Siemens-Korruptionsjäger gern nutzte, verschlingt pro Jahr einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag, unter anderem für Pacht, diverse Dienstfahrzeuge, den Erhalt mehrerer Jagdhäuser und -hütten sowie für zwei Berufsjäger, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.

Im Zuge der Finanzkrise will der österreichische Siemens-Chef Peter Löscher nun offenbar den noch bis 2020 laufenden Pachtvertrag vorzeitig kündigen - zum Leidwesen passionierter Waidmänner im oberen Führungskreis, so der "Spiegel". Ganz aufgeben müssten die Manager ihre mondäne Freizeitbeschäftigung vermutlich trotzdem nicht. "Denn gleich nebenan im beschaulichen Zillertal betreibt der Stahlkonzern ThyssenKrupp ein immer noch deutlich größeres Jagdrevier mit sieben fest bestallten Berufsjägern - und dessen Aufsichtsratschef Gerhard Cromme leitet auch das Siemens-Kontrollgremium".

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