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Strabag steigt bei Mautspezialist Efkon ein

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Baukonzern Strabag hat eine qualifizierte Minderheit von Tojner erworben. So will man Komplettanbieter bei Mautsystemen werden.

Der börsenotierte Baukonzern Strabag steigt Minderheitsanteil "knapp unterhalb von 50 Prozent" beim Mauttechnologiespezialisten Efkon AG ein und sieht sich damit als Komplettanbieter für Infrastrukturanlagen. Die beiden steirischen Firmengründer kontrollieren den Grazer 700-Mitarbeiter-Betrieb weiterhin.

Die Akquisition versetzt die Strabag in die Lage, "uns von der Konzeption über die Umsetzung bis zum Betrieb als Komplettanbieter von modernsten Infrastrukturanlagen und Mautsystemen zu positionieren", erläuterte Strabag-Boss Hans Peter Haselsteiner die Akquisition. Der Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt. Durch die Unterstützung der Strabag solle die Entwicklung von Efkon "zum weltweit führenden ITS Konzern vorangetrieben werden", heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Keine mehrheitliche Übernahme geplant
Eine mehrheitliche Übernahme er Firma ist laut einem Strabag-Sprecher "zur Zeit weder geplant noch angestrebt", das Unternehmen wird auch nicht in den Konzern konsolidiert. Verkäufer war unter anderem der Finanzinvestor Global Equity Partners (GEP) des Risikokapitalinvestors Michael Tojner. Die Firmenchefs und Efkon-Vorstände Helmut Rieder und Raimund Pammer "bleiben an Bord" und kontrollieren die Firma über direkt und indirekt gehaltene Anteile weiterhin.

Efkon stellt elektronische Zahlsysteme im Verkehrsbereich sowie intelligente Verkehrssteuerungssysteme her. Im Jahr 2007 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 700 Mitarbeitern einem Umsatz von rund 70 Mio. Euro. Efkon ist in Verkehrstelematik-Segmenten wie elektronischer Mauteinhebung, Verkehrsleit- und Verkehrslenksysteme sowie hochwertige Überwachungssysteme und Verkehrstelematik tätig.

Efkon verfolgt nach eigenen Angaben aktuell mehr als 400 Projekte mit einem Gesamtpotenzial von insgesamt 4 Mrd. Euro. Das Unternehmen hatte bis in den Herbst als Kandidat für einen Börsegang gegolten. Dies ist nun offenbar vom Tisch.

In Österreich hat Efkon u.a. die "Section Control"-Anlagen konzipiert. Für die heimische Lkw-Maut liefert Efkon der Asfinag bis zu 500.000 Go-Boxen zu. Die Grazer Firma ist außerdem einer der Hauptlieferanten für die deutsche Lkw-Maut.

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