In der heißen Phase der Skisaison gehen den Wintersportorten die Saisonniers aus. Vor allem Köche, Kellner und Aushilfen werden noch gesucht.
Mitten in der Wintersaison geht den Hotels und Gastronomiebetrieben in den Tiroler Skigebieten das Personal aus. Laut neuesten Daten des Arbeitsmarktservice waren im Dezember ganze 2.062 Tourismusjobs ausgeschrieben. Gesucht wird alles, vom Zimmermädchen bis zum Haubenkoch. "Es spitzt sich zu“, meint Peter Trost, Wirtschaftskammer-Obmann der Sparte Tourismus in Tirol. "Die Dienstleistungskomponenten steigen, aber das Mitarbeiter-Potenzial wird nicht größer. Man schwindelt sich irgendwie über die Saisonzeiten.“ Inserate zu schalten würde nicht viel bringen, da die Arbeitskräfte schlichtweg „nicht da“ wären. Entspannt habe sich die Lage derzeit nur bei den Köchen.
Immer mehr Tschechen und Ungarn in Tirol
"Die Politik wird
einsehen müssen, dass sie die Grenzen öffnen muss“, so Trost. Viele Länder
rund um Österreich hätten das für die Saisonarbeiter schon getan. Zwar gebe
es Praktikums-Abkommen mit Ungarn und Tschechien. Doch auch aus diesen
Ländern würden immer weniger Mitarbeiter nach Tirol kommen. "Denn sie dürfen
ja schon in ganz Europa arbeiten.“ Das Problem sei, dass "wir immer noch
glauben, dass wir zusperren müssen. Es nimmt aber niemandem jemand den Job
weg“, erklärt der Wirtschaftskammer-Obmann. Von der Politik sei mehr Mut und
Weitblick gefordert. "Man lobt den Tourismus zwar für Zuwächse, andererseits
zieht man die Handbremse an, und sagt sich: 'Das wird schon laufen'.“ Vom
Personalmangel besonders betroffen sind die Regionen Kitzbühel und Kössen.
"Das Problem zieht sich aber durch alle Teile Tirols“, erklärt Trost.
Auch in Vorarlberg
Ein ähnliches Bild bietet sich in Vorarlberg.
"Es fehlt in allen Bereichen“, meint Hubert Salzgeber,
Wirtschaftskammer-Chef der Sparte Tourismus in Vorarlberg. 424
Tourismus-Jobs waren im Dezember ausgeschrieben, jetzt fehlen den Skihotels
noch immer bis zu 140 Mitarbeiter. Dramatisch ist die Situation auch im
Nobel-Skiort Lech am Arlberg. "Bis jetzt konnten wir uns drüberretten“,
meint Wirtesprecher und Hotelier Clemens Walch. „Doch in den nächsten vier
Wochen rechnen wir mit bis zu 110 Prozent Auslastung, da wird es kritisch.“
Die Telefone laufen jetzt heiß, alte Mitarbeiter werden kontaktiert, bis zu Ostern werden noch jede Menge Aushilfen am Arlberg gesucht.