Vor allem Diskonter konnten stark zulegen.
Der Umsatz im österreichischen Lebensmittelhandel ist 2008 nominell um 4,1 Prozent gewachsen - gleichzeitig stieg aber auch die Flächenproduktivität. "Diese Effizienzsteigerung ist jedoch mehr durch Preissteigerungen zustande gekommen als durch ein mengemäßiges Wachstum", erläuterte RegioPlan-Consulting-Leiter Michael Oberweger eine aktuelle Studie der RegioPlan. Erstmals seit 30 Jahren ist die gesamte Verkaufsfläche im Lebensmittelhandel geschrumpft, nämlich um 1,9 Prozent oder 58.000 Quadratmeter. Hauptverantwortlich für den Flächenrückgang war der Zusammenschluss von Rewe und Adeg, heißt es in der Studie.
"Diese Faktoren zusammen haben bewirkt, dass die Flächenproduktivität um 6 Prozent auf knapp 5.700 Euro pro Quadratmeter gestiegen ist", so Oberweger. Der Flächenrückgang zeige auch deutlich, dass die Expansion in Österreich bis auf wenige Ausnahmen weitgehend abgeschlossen sei. Wenn man das Umsatzplus von 4,1 Prozent im Lebensmittelhandel um die allgemeine Inflation bereinigt, ergibt sich ein reales Wachstum von lediglich 0,9 Prozent.
Diskonter legten überdurchschnittlich zu
Die Diskonter
haben sich 2008 weiter überdurchschnittlich entwickelt, was zum Teil auch
auf die Preisentwicklung zurückzuführen ist - ihr Anteil liegt derzeit bei
27,5 Prozent des gesamten Lebensmittelhandelsumsatzes - allerdings zeigt
sich, dass sich die Zuwachsraten in den letzten zwei Jahren deutlich
gemäßigt haben und im Jahr 2008 nur leicht über den Werten der
Marktteilnehmer im Nicht-Diskont-Bereich lagen. Die klassischen Supermärkte
haben mit dem Ausbau der Eigenmarken rechtzeitig auf die erhöhte Nachfrage
reagiert und den Diskontern erfolgreich die Stirn geboten. Im Trend-Segment
Bio haben sowohl Diskonter als auch klassische Supermärkte sehr stark an
Kompetenz gewonnen indem sie die Auswahl an eigenen Bio- und
Wellness-Produkten sukzessive erweitert haben. "Das ist auch der Grund,
warum sich reine Bio-Supermärkte in Österreich bisher nicht durchsetzen
konnten und ihre ambitionierten Expansionspläne deutlich zurückschrauben
mussten", so Oberweger.
"Essen muss der Konsument immer"
Der
Lebensmittelhandel spürt die Krise nicht so stark wie andere Branchen, denn "essen
muss der Konsument immer", ist Oberweger überzeugt. "Deshalb
rechnen wir im Lebensmittelhandel mit einem Plus von rund 1,5 Prozent für
das laufende Jahr."