Geld

Wachstum der Bauwirtschaft verlangsamt sich

Teilen

Der Höhepunkt des Baubooms ist 2007 überschritten worden. Bis 2010 soll sich das Wachstum der Bauwirtschaft wieder verlangsamen.

Bis 2010 wird die europäische Bauwirtschaft langsamer wachsen als bisher, prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Noch vor zwei Jahren sei das reale Bauvolumen der 19 Länder des Euroconstruct-Netzwerkes um 3,8 Prozent gewachsen, 2007 nur noch um 2 Prozent. Heuer soll das Wachstum 1,4 Prozent betragen. Vor allem in Westeuropa lässt die Baunachfrage nach, während sie in Osteuropa zulegt. In Österreich wird hingegen ein überdurchschnittliches Wachstum erwartet.

Im kommenden Jahr soll das Bauvolumen europaweit um 1,6 Prozent zulegen und 2010 soll es um 1,7 Prozent wachsen. In Österreich soll die Bauwirtschaft im Prognosezeitraum hingegen überdurchschnittlich zulegen, schreibt das Wifo in seinem Monatsbericht für März 2008.

Stärksten Wachstumsimpulse im Tiefbau
Große Bauvorhaben mit mittelfristigem Planungshorizont würden das heimische Wachstum sichern, so das Wifo. In den Jahren 2008 bis 2010 wird die Bauproduktion in Österreich real um rund 2,5 Prozent pro Jahr zunehmen. Die stärksten Wachstumsimpulse werden von den Infrastrukturinvestitionen im Tiefbau kommen. Für den Wohnungsneubau prognostiziert das Wifo eine Verlangsamung der Expansion auf 2,5 Prozent pro Jahr bis 2010 (2007: +5,7 Prozent). Was die Baupreise betrifft, so rechnet das Wifo mit einer Verteuerung um 3 Prozent pro Jahr bis 2010.

In Westeuropa rechnen die Länder, die dem Euroconstruct-Netzwerk angehören, mit einem Wachstum von 1 Prozent für das heurige Jahr. 2009 und 2010 soll die Bauproduktion einen "mäßigen Zuwachs" von 1,2 beziehungsweise 1,3 Prozent verzeichnen. Die Ursachen für die Abschwächung der Baukonjunktur in Westeuropa liegen vor allem in der internationalen Finanzkrise, der Euro-Aufwertung, dem Anstieg der Zinssätze und dem Platzen der Immobilien-Blase.

Merklicher Anstieg in Ost- und Mitteleuropa
Im ost- und mitteleuropäischen Raum soll sich das Wachstum in den kommenden Jahren hingegen merklich verstärken. Nach +7,7 Prozent im Jahr 2006 und +7,6 Prozent im Vorjahr wird das reale Bauvolumen 2008 um 9,2 Prozent zulegen. 2009 soll das Wachstum 8,8 Prozent betragen und 2010 wird eine weitere Abschwächung des Wachstums erwartet (+6,9 Prozent).

Für den Prognosezeitraum 2008 bis 2010 wird in Polen das stärkste Wachstum unter den Euroconstruct-Ländern erwartet. Ungarn folgt auf Platz 2, dahinter liegen Tschechien und die Slowakei. In fast allen westeuropäischen Ländern wird mit einer Verringerung des Wachstums gerechnet, lediglich in Großbritannien wird mit einer Zunahme der Bauproduktion in allen drei Jahren gerechnet. In der Schweiz wird nur für das heurige Jahr ein Zuwachs erwartet.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.