"Rudolf-Report"

Amazon droht Anzeige wegen Nazi-Büchern

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Angeblich verkaufte Amazon in Deutschland Bücher mit rechtsextremen Inhalten.

Der Vorwurf ist schwerwiegend: Amazon soll in Deutschland rechtsextreme Bücher verkauft haben. In der Freitagsausgabe des "Tagesspiegels" kündigte ein Sprecher der deutschen Vertretung des American Jewish Committee (AJC) an, dass deshalb gegen das Online-Kaufhaus Strafanzeige gestellt werde.

Anzeige soll noch am Freitag folgen
Amazon habe "volksverhetzende, strafbare Schriften" mit rechtsextremen und antisemitischen Inhalten auf seinen Internetseiten vertrieben, sagte der AJC-Sprecher dem Blatt. Die Anzeige solle der Staatsanwaltschaft München voraussichtlich am Freitag zugestellt werden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte AFP, bisher lägen noch keine Kenntnisse über eine Anzeige vor.

Das AJC hat dem Bericht zufolge bei einer Stichprobe Mitte Juli auf den deutschen Seiten von Amazon 60 "volksverhetzende Bücher" gefunden. Auf entsprechende Hinweise zu den Funden habe Amazon nicht oder nur unzureichend reagiert. Die Bücher seien vor allem von Antiquariaten und Privatpersonen, aber auch von Amazon selbst vertrieben worden. Unter den Schriften sei auch der sogenannte "Rudolf-Report" des deutschen Rechtsextremisten und Holocaust-Leugners Germar Rudolf. Dieser behauptet darin, dass im Konzentrationslager Auschwitz niemals Gefangene mit Gas getötet worden seien.

Angeblich wurden Nazi-Bücher sogar beworben
Wie der "Tagesspiegel" weiter berichtet, wirft das AJC Amazon vor, gezielt für Bücher mit "volksverhetzendem Inhalt" geworben zu haben. Mindestens seit Februar 2008 seien bei der Suchmaschine Google Anzeigen für den "Rudolf-Report" geschaltet worden.

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