Kugelbombe detonierte

Feuerwehr-Mann: Tod durch Böller

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Feuerwehrmann Max W. hantierte an Silvester mit einer Kugelbombe.

Max W. (18) war von Kindheit an begeisterter Feuerwehrmann, trat dem Floriani-Nachwuchs in Waldenstein (Bez. Gmünd) schon mit zwölf Jahren bei. Zuletzt leistete der junge Mann seinen Grundwehrdienst beim Bundesheer in der Liechtenstein-Kaserne in Allentsteig ab. Max W. hatte zwei jüngere und einen älteren Bruder, das Quartett war im ganzen Ort beliebt. In seiner Freizeit spielte der Waldviertler leidenschaftlich gern Tennis, hatte gemeinsam mit seiner Freundin große Zukunftspläne.

Silvester verbrachte er mit Freunden bei sich im Ort. Kurz vor Mitternacht versammelte sich die Gruppe auf einer Wiese nahe einem Freizeitzentrum. Die ersten Raketen hatten sie schon abgefeuert, als Max W. eine sogenannte Kugelbombe (Coconut) zünden wollte. Der vermutlich im benachbarten Tschechien eingekaufte Silvester-Böller detonierte aber sofort – Max W. bekam die volle Schwarzpulver-Ladung des Ost-Böllers ins Gesicht.

Nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurde der junge Rekrut ins Landesklinikum Waldviertel in Gmünd eingeliefert und notoperiert. Doch knapp eine Stunde später, um 1.48 Uhr, erlag Max W. seinen schweren Kopfverletzungen.

So gefährlich sind die Kugelbomben
Sie sorgen für die prächtigsten Effekte eines Feuerwerks, sind aber die gefährlichsten Kracher überhaupt. Wegen ihres Schwarzpulver-Gehalts werden Kugelbomben in der Regel aus einem Mörser abgeschossen. Sie bestehen aus zwei Hälften (Pappe oder Plastik), die bei der Explosion auseinanderfliegen und meistens einen Sternen-Effekt erzeugen. Kugelbomben gibt es als Winzlinge mit einigen Zentimetern Größe, aber auch mit einem Meter Durchmesser. Erfunden wurden die Riesen-Böller in Japan, in Österreich sind sie im freien Handel nicht erhältlich.

Silvester-Verletzte im ganzen Land
Der Waldviertler war nicht das einzige Opfer dieser Silvesternacht. In der Oststeiermark hantierte ein 44-Jähriger in einem Lokal mit einem Böller herum. Als der Sprengsatz detonierte, riss es dem Mann drei Finger der rechten Hand ab.

Im Burgenland, im Bezirk Neusiedl am See, verletzte sich Unternehmer Johann F. (49) mit einer Schreckschusspistole. Er verlor vier Finger der linken Hand.

Daumen und Zeigefinger büßte ein Schüler (17) in Bürmoos (Flachgau) ein, als ein Feuerwerkskörper in ­seiner Hand explodierte.

In Weißensee (Bez. Spittal/Drau) traf die Rakete eines Wieners eine Menschenmenge vor einem Hotel. Zwei Frauen wurden dabei verletzt. (mik, wef)

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