Quintett aufgeflogen

Sprayer richten 900.000 Euro Schaden an

Teilen

Insgesamt gehen 280 Aktionen gegen die ÖBB und die Wiener Linien auf ihr Konto.

„Wichtig war den Jungs vor allem, dass ihre Bilder in Bewegung waren“, erklärt der Wiener Neustädter Chef-Ermittler Johannes Eisinger. Deshalb verzierten die 18- bis 22-Jährigen Wiener am liebsten ÖBB-Züge, S-Bahnen und die angehängten Waggons. Weil es bei Graffitis ums Gesehenwerden geht und es auf Bahnhöfen zuletzt immer schwieriger wurde, ungesehen zuzuschlagen, entdeckten die Sprayer aber auch eine neue „Austellungsfläche“ : die Lärmschutz-Innenwände an den Autobahnen, wo täglich Zigtausende vorbeifahren.

Kommisssar DNA als wichtiger Helfer
Doch beim Autobahnbetreiber Asfinag gibt es offenbar noch keine Bestandsaufnahme, sodass den fünf Sprühern derzeit nur ihre Straftaten gegen ÖBB oder Wiener Linien angelastet werden können. Allein hier beträgt der Schaden bei gezählten 280 Anschlägen 900.000 Euro!

Eineinhalb Jahre ist die Kripo hinter der Spraydosen-Gang her gewesen – die ersten Schmiererein tauchten Weihnachten 2010 im Bahnhof Wiener Neustadt auf. Bei den folgenden Erhebungen wurde einem Verdächtigen durch einen DNA-Treffer eine weitere Straftat in Wien zugeordnet.

Kommissar DNA führte die Beamten direkt in die „Zentrale“ der Sprayerszene. Schließlich wurden drei weitere mutmaßliche Komplizen ausgeforscht.

„Die Banden wollen sich gegenseitig übertrumpfen“
Fahnder Eisinger: „Es sind noch viel mehr Sprayer-Banden unterwegs, die sich gegenseitig übertrumpfen wollen.“ Der Strafrahmen für schwere Sachbeschädigung mit einem Schaden von über 50.000 Euro geht von 6 Monate bis zu 5 Jahren Haft.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.