Raue Sitten beim SC Eisenstadt: Spieler zeigten den Obmann an, weil er bei einem Streit um Geld eine Waffe gezückt haben soll.
Highnoon beim SC Eisenstadt, der bereits mit einem Konkursverfahren zu kämpfen hat: Bei einem Streit um ausständige Gehälter soll es vor wenigen Tagen in der Autobahnraststation Guntramsdorf (NÖ) zu unschönen Szenen gekommen sein. Mittelfeldspieler Reinhard Schlossinger will vom Obmann des Vereins, Georg Blasnig, bedroht worden sein: „Er hat mir die ganze Zeit Angst machen wollen und gesagt, was passiert, wenn er mit einem Baseballschläger kommt.“
Kugel in den Kopf
Doch damit nicht genug. Laut Schlossinger habe
der Obmann dann eine Pistole gezogen, sie wäre ihm zwar auf den Boden
gefallen, er hätte sie aber aufgehoben und auf den Tisch gelegt.
Schlossinger zu ÖSTERREICH: „Dabei sind die Worte ,Was ist, wenn ich dir in
den Kopf schieße?' gefallen.“
Drei Zeugen
Daraufhin brach der Spieler Hals über Kopf die
bedrohlichen Gehaltsverhandlungen ab und flüchtete ohne Geld aus der
Raststation: „Ich wusste, er ist nicht ganz bei Sinnen.“ Auch Teamkollege
Thomas Bernscherer und ein weiteres Kadermitglied erlebten die verstörenden
Szenen mit. Schlossinger und Bernscherer erstatteten bei der Polizei Anzeige
gegen den Obmann.
Absurde Vorwürfe
Der von den Fußballern Beschuldigte selbst
präsentierte in einem Interview seine Version des Vorfalls. Demnach hatte
Georg Blasnig – für den die Unschuldsvermutung gilt – eine
Schreckschusspistole zur eigenen Sicherheit eingesteckt, da er 30.000 Euro
(!) für die Kicker dabei hatte. Die Waffe wäre ihm dann unabsichtlich aus
der Jacke gefallen. Es wäre absurd zu glauben, er würde vor 100 Leuten auf
einer Raststation eine Waffe zücken und dann auch noch die eigenen Spieler
bedrohen. Obmann Blasnig war nicht für eine Stellungsnahme zu erreichen.