Opfer beschuldigt

Bim-Attacke: Jugendbande ausgeforscht

Teilen

Nur wenige Stunden nach dem Übergriff sind die Täter gefasst.

„Sie sitzen bereits seit den frühen Morgenstunden auf der Inspektion in Ebelsberg und werden einvernommen“, so Bettina Kreuzhuber von der Linzer Polizei gestern. Damit sind rund 18 Stunden nach der brutalen Schlägerei in einer Linzer Straßenbahn die Beteiligten ausgeforscht. Es handelt sich um fünf Burschen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren, alle – im Gegensatz zu anderen Medienberichten – Österreicher. „Ihre Schulen waren dahinter, dass sie sich stellen“, sagt Kreuzhuber.

Wie ÖSTERREICH berichtete, war es Mittwoch gegen 14 Uhr in der Linie zwei von der Solarcity stadteinwärts zu einer wüsten Auseinandersetzung gekommen. Die Gruppe aus fünf jugendlichen Hauptschülern soll einen 14-Jährigen erst angepöbelt haben. Dann zerrten sie den Gymnasiasten aus der Bim und verprügelten ihn an der Haltestelle „Ennsfeld“, schlugen ihm in den Nacken, traten auf ihn ein. Das Opfer konnte sich nur durch einen Sprung in die abfahrende Straßenbahn retten.

Täter beschuldigen jetzt das Opfer
Die Aussagen zum Fall sind jedoch widersprüchlich: Während das Opfer und zwei Bekannte behaupten, die Gruppe habe ohne Grund angegriffen – wobei sich einer aus der Prügelattacke heraushielt –, sehen das die Beschuldigten anders. „Sie geben an, der 14-Jährige hätte zu stänkern angefangen, ein Bein gestellt“, so Kreuzhuber. Der Staatsanwalt wird jetzt entscheiden müssen, ob Anklage erhoben wird.

Dessen ungeachtet nutzen die Linzer ÖVP und FPÖ den Vorfall, um erneut Videoüberwachung in den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Landeshauptstadt zu fordern (siehe Infobox). Das würde dazu beitragen, Täter schneller auszuforschen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.