Die Aufregung um die fristlose Entlassung einer Lehrerin in Oberösterreich schlagt hohe Wellen. Jetzt hat die "Orgasmus-Päpstin" im oe24-Interview Klartext gesprochen.
Wegen einem Nebenjob, in dem sie mit ihren Ratschlägen anderen helfen wollte, wurde die 47-jährige Lehrerin, die sogar als Religionslehrerin tätig war, an ihrer Schule entlassen. Im Interview mit oe24.TV erklärt sie, wie sie auf die Idee als TikTokerin gekommen ist, die Orgasmus-Tipps verteilt: "Ich habe mich immer schon für ein wunderschönes Sexualleben interessiert und eine Ausbildung gemacht."
Sie fühlt sich zu dem Thema hingezogen erklärt sie weiter und ist sich absolut keiner Schuld bewusst. "Ich rede nur über Sexualität", führt sie weiter aus. Gerade auch im Umgang mit jungen Menschen sieht sie das Thema besonders wichtig. Umso schockierender ist für sie die überraschende Entlassung: "Wenn Aufklärung ein Verbrechen ist und man fristlos entlassen wird, ist das für mich ein Schock."
Noch unverständlicher ist es, wenn man bedenkt, dass sie ihr Vorhaben der Bildungsdirektion angekündigt hat. "Ich habe das Energetiker-Gewerbe angemeldet aber nicht dazugesagt, dass es auch um Sexualität geht. Ich dachte nicht, dass es ein großes Drama ist, weil es dabei nicht um Pornografie geht."
Bildungsdirektion verbietet Sexualität
Umso schockierender war für die Lehrerin die Erklärung ihrer Kündigung: "Die Bildungsdirektion sagt, dass man als Lehrerin in der Freizeit nicht über Sexualität nicht berichten oder sprechen darf", schildert sie entsetzt und führt weiter aus: "Wie verklemmt sind die Menschen, dass man über das Thema, das jeder mag und tut nicht sprechen darf."
In dem Gespräch fordert sie aktiv ein Umdenken. "Je mehr man tabuisiert, desto größer der Scham der Jugendlichen", mit diesen Worten spricht sie wohl aus, was sich viele denken. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und lässt von ihrem Anwalt auch rechtliche Schritte einleiten.
Schwer kranker Vater
Auf eine Wiedereinstellung macht sie sich dabei allerdings keine Hoffnung. Durch die fristlose Kündigung muss sie sogar auf die, ihr zustehende, Abfertigung verzichten. Auch wenn sie sich keine Hoffnungen auf eine Wiedereinstellung macht, kämpft sie um die offenen drei Monatsgehälter, die sie bei einer "normalen" Kündigung bekommen hätte. Denn die Alleinerzieherin kümmert sich zu Hause noch um ihren schwer demenzkranken Vater. Für den braucht sie das Geld, um die Pflege finanzieren zu können.