Attacke

Rottweiler biss Bub (2) in Wange

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Kind wollte Hund nur streicheln. Schon 81. Attacke in diesem Jahr.

"Der Hund hat sich regelgerecht in das Gesicht meines Sohns verbissen", erinnerte sich der Schlosser Erkan Y. (34) am Mittwoch im ÖSTERREICH-Gespräch an die wohl schrecklichsten Momente seines jungen Vaterglücks zurück: "Dann hat der Hund den Bub mit einem Ruck in die Wiese geschleudert und ihn in Ruhe gelassen. Evrensah war voller Blut."

Kein Beißkorb
Es war Montagnachmittag in der Tiroler Gemeinde Vomp, als der 34-Jährige mit ansehen musste, wie sein 17 Monate alter Sohn von einem Rottweiler-Schäfer fast totgebissen wurde. Evrensah tollte vor dem Reihenhaus der Familie herum und sah einen Spaziergänger mit dem Hund an der Leine vorbeigehen. Als der Vater einmal kurz wegschaute, huschte der Kleine fasziniert auf den Vierbeiner zu und wollte ihn streicheln. Der Hund biss sofort zu. Der Kopf des Buben war genau in der Höhe des Hundes, und das Tier verbiss sich in die linke Wange.

Operation
Nach der Attacke musste das Kind mit dem Hubschrauber in das Krankenhaus nach Innsbruck geflogen werden. Oberärztin Barbara Del Frari operierte das kleine Opfer in der plastischen Chirurgie. "Die Operation ist gut verlaufen", so die erfahrene Medizinerin: "Eine Narbe wird ihn aber immer an diese Attacke erinnern." Mittlerweile ist Evrensah auf der normalen Station. In ein paar Tagen darf der tapfere Bub dann schon wieder nach Hause zu Mama und Papa. Der Hundehalter, ein 40-jähriger Deutscher, wurde angezeigt. Der Hund ist aber weiter bei ihm.

81. Fall
Die Vorfälle mit Kampfhunden häufen sich. Evrensah ist bereits das 81. Kleinkind, das heuer nach einem Hundeangriff ins Spital musste – das belegen Zahlen des Kinderschutzvereins "Große schützen Kleine". Kritiker schießen sich nun vor allem auf das Hundegesetz ein: "Es ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und zahnlos."

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