Nach zwei Tagen

Bereits 43.000 Unterstützer: Anti-GIS-Petition ein Mega-Erfolg

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Matthias Strolz: „Dieser unglaubliche Erfolg zeigt, dass dieses Thema zehntausende Menschen in Österreich bewegt.“

Die NEOS machen nun mittels Petition für eine Abschaffung der ORF-Gebühren mobil. Bei einer Pressekonferenz am Montag forderten Parteichef Matthias Strolz und Mediensprecher Niko Alm, der ORF möge künftig via Medienförderung aus dem Bundesbudget finanziert werden. Weiters treten sie für eine Reform der ORF-Gremien ein. Dafür will man 50.000 Unterschriften sammeln - Motto: "GIS abdrehen."

Mega-Erfolg
Jetzt, zwei Tage nach dem Startschuss, haben sich bereits 43.000 Unterstützer in der Peition eingetragen. Für die NEOS ein Mega-Erfolg: "Dieser unglaubliche Erfolg zeigt, dass dieses Thema zehntausende Menschen in Österreich bewegt. Sie spüren, dass mit der GIS und dem ORF etwas nicht stimmt. Die ORF-Führung ist in parteipolitischen Logiken gefangen und die GIS-Gebühr ist aus der Zeit gefallen. Sie ist weder gerecht noch treffsicher. Ein Beispiel: Wer auf dem Laptop oder Handy die ZiB schaut, muss keine GIS abführen. Wer ein TV-Gerät zu Hause hat, aber nicht ORF schaut, zahlt GIS. Das versteht doch keiner mehr. Die GIS gehört abgedreht.", so Strolz in einer Aussendung.

Strolz hat kein Verständnis für die Finanznöte des ORF. Im Entwurf für dessen Finanzplan 2017 fehlen ja derzeit noch 42 Millionen Euro. Diese Lücke oder zumindest einen Teil mit einer Erhöhung der ORF-Gebühren zu schließen, fänden die NEOS nicht nachvollziehbar. Denn durch Bevölkerungszuwachs und strafferes Eintreiben durch die GIS habe der ORF ohnehin "steigende Einnahmen aus Zwangsgebühren". Die Geschäftsführung könne das Budget nicht einfach "mit Knopfdruck erhöhen". Nicht einzusehen sei außerdem, dass die Länder bei den Gebühren mitschneiden.



Der NEOS-Chef ist außerdem "angfressen", dass offenbar die Bundespräsidenten-Stichwahl für den Gebührenantrag - den die ORF-Leitung heuer jedenfalls vorlegen muss - abgewartet werden solle. Das Gebührensystem sei nicht mehr "treffsicher", ergänzte Alm, ebenso wie die ORF-Struktur nicht mehr sinnvoll sei. Strolz und Alm versicherten allerdings, dass sie zum ORF als Public-Value-Anbieter stehen. "Wir sind weit weg von 'Ratz-Fatz, alles soll der Markt regeln'", beteuerte ersterer. Es sei "sinnvoll", öffentliches Geld für "Mehrwert" zu verwenden.

ORF-Stiftungsrat von Parteien bestimmt
Dass Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) unlängst erst in einer groß angelegten Enquete über eine Reform der Presseförderung diskutieren ließ, ohne den ORF mit einzubeziehen, sei aber "lächerlich". Bedenken, dass der ORF "erpressbar" wäre, würde er vom Bundesbudget finanziert, teilen die NEOS nicht. Das sei er ohnehin schon jetzt, da der Stiftungsrat parteipolitisch beeinflusst werde. Dieser Einfluss müsse daher mit einer Gremienreform zurückgedrängt werden.

Und der ORF selber müsse sich auf seine Kernkompetenz als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt besinnen, anstatt Hollywood-Blockbuster zu kaufen und zu bewerben. "Die Rundfunkgebühren bedecken weit mehr, als für die Erfüllung des Auftrags notwendig ist", so Alm. Der ORF hat das zuletzt in seinem Finanzplan-Entwurf anders dargestellt - dort wird eine Unterdeckung des öffentlich-rechtlichen Auftrags in der Höhe von 50,7 Millionen Euro vorgerechnet.

Link zur Petition: www.gisabdrehen.at


 

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