Erste Test-Wahl

Burgenland sollte der SPÖ Triumph bringen

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Das spannende Wahljahr 2010 hat heute begonnen: Die SPÖ hoffte im Burgenland auf die Absolute - und auf Rückenwind für Wien, Graz und die Regierung.

Das war der Wahltag bis zur ersten Hochrechnung. Alle Details hier noch mal zum Nachlesen im Minutentakt.

16:00 Uhr: Laut erster Hochrechnung verliert die SPÖ die absolute Mehrheit und kommt nur mehr auf 47,7 % der Stimmen. Die ÖVP verliert leicht und kommt auf 34,4 %. Die FPÖ kann sich auf 10,0 % nahezu verdoppeln. Die Grünen schaffen nur mehr 4,2 %. Die Liste Burgenland verpasst den Einzug in den Landtag.

15:30 Uhr: In den Wahlzentralen sammeln sich zusehends die Parteifreunde. Man wartet gespannt auf 16 Uhr.

15:10 Uhr: Nur noch knapp eine Stunde. Dann schließen die Wahllokale, und die erste Hochrechnung liegt vor.

14:57 Uhr: Auch bei den Freiheitlichen wächst die Spannung. FPÖ-Chef Johann Tschürtz betrachtet die Daten aus den bisher ausgezählten Gemeinden.

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14:51 Uhr: Der Landeshauptmann versucht, einen Blick auf die ersten Gemeindeergebnisse zu erhaschen.

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14:34 Uhr: Bislang sind noch so wenige Gemeinden ausgezählt, dass sich kein Trend ableiten lässt. Außerdem sind viele Wahlkarten ausgegeben worden.

14:18 Uhr: Niessl ist vor kurzem in der SPÖ-Zentrale eingetroffen und von Parteimitgliedern empfangen worden.

14:07 Uhr: In dem Gebäude war eine Hackschnitzelheizungsanlage und zwei Autos. Die Feuerwehr vermutet, dass der Brand seinen Ausgang bei den Fahrzeugen genommen haben könnte. Das Wahllokal ist nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

14:00 Uhr: Der Brand in Gaas (in Eberau) ist gelöscht. Die sieben Feuerwehren vor Ort haben die Flammen in dem Stadl in der Nähe des Wahllokals in den Griff bekommen.

13:49 Uhr: Wenige Kilometer entfernt hat der zweite burgenländische Bundesminister, ÖVP-Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich Niki Berlakovich, seine Stimme im Feuerwehrhaus von Nebersdorf abgegeben.

13: 45 Uhr: Auch der burgenländische Verteidigungsminister Norbert Darabos ist bereits zur Wahlurne geschritten. Der Sozialdemokrat hat im Gemeindehaus seines Heimatortes Kroatisch Minihof gewählt.

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13:31 Uhr: In Heugraben (Bezirk Güssing) schloss das Wahllokal bereits um 8.30 Uhr wieder. Grund: ein kirchliches Ereignis. "Unsere Tradition ist, dass die Fronleichnahmsprozession immer am Sonntag vor dem Feiertag ist. Die Leute auch von der Wahlkommission müssen bei der Prozession die Fahnen tragen", so Bürgermeister Josef Bauer zum ORF.

13:28 Uhr: Die Wahl nahm vorerst einen ruhigen Verlauf. Einzelne anfallende Anfragen, darunter welche zum Vorzugsstimmenwahlrecht, habe man bereits ausräumen können.

13:23 Uhr: Vorerst zeichnet sich eine im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl etwas geringere Wahlbeteiligung ab.

13:16 Uhr: Etwas verspätet, aber ausgeschlafen und gut gelaunt hat FP-Landesparteiobmann Johann Tschürtz zu Mittag in seiner Heimatgemeinde Loipersbach seine Stimme abgegeben.

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13:10 Uhr: Gelassen und mit einem Lächeln auf den Lippen gab der Grüne seine Stimme ab. Er rechne damit, dass seine Partei ihr Wahlziel - ein drittes Mandat - erreichen wird.

13:01 Uhr: Michel Reimon wählt in Siegendorf:

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12:57 Uhr: In Eberau hat der heutige Wahlsonntag einen turbulenten Verlauf genommen Am Vormittag brach in einem Gebäude im Ortsteil Gaas, das sich neben dem dortigen Wahllokal befindet, Feuer aus.

12:51 Uhr: Mit positiven Erwartungen und einem "besonders guten Bauchgefühl" hat der Spitzenkandidat der Grünen, Michel Reimon , gegen 11.00 das Wahllokal in seiner Heimatgemeinde Siegendorf betreten.

12:36 Uhr: Franz Steindl bei seiner Stimmabgabe:

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12:31 Uhr: Steindl habe "sehr gut schlafen" und hofft, dass es gelingt, die Absolute der SPÖ heute zu brechen.

12:19 Uhr: "Natürlich ist da immer eine Anspannung, aber ich habe ein gutes Gefühl", erklärte Steindl vor Journalisten, nachdem er seine Stimme abgegeben hatte.

12:06 Uhr: Der burgenländische ÖVP-Obmann Franz Steindl hat sich die Zeit am Wahlsonntag mit Klavierspielen vertrieben.

12:04 Uhr: Ein bisschen sieht man ihm die Anspannung aber doch an:

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11:58 Uhr: Hans Niessl (M.) mit Gattin Christine und Sohn Peter bei seiner Stimmabgabe in Frauenkirchen:

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11:53 Uhr: Die Landesregierung, die sich nach dem Verhältniswahlrecht zusammensetzt, besteht aus vier SPÖ- und drei ÖVP-Regierungsmitgliedern.

11:28 Uhr: Freiheitliche und Grüne verfügen jeweils über zwei Sitze.

11:16 Uhr: Im Landtag stellen die Sozialdemokraten derzeit 19 der insgesamt 36 Abgeordneten, 13 Mandatare gehören der Volkspartei an.

10:55 Uhr: Im Anschluss an seine Stimmabgabe geht der Spitzenkandidat der Liste Burgenland mit seiner Familie Mittagessen. Danach "schaut Kölly mal, wie der Tag so vorbei geht" und hofft auf eine weitere "tolle Stimmung".

10:42 Uhr: Für den Wahlausgang rechnet Kölly mit "zwei bis vier Mandaten" und ist sich sicher, "dass wir in den Landtag reinkommen".

10:36 Uhr: Der Bürgermeister der Blaufränkischgemeinde Deutschkreuz begrüßte vor seinem Urnengang jeden Wähler persönlich.

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10:35 Uhr: Ein paar Wolken trübten in Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) zwar das Wetter, aber nicht die Stimmung bei Liste Burgenland-Spitzenkandidat Manfred Kölly . Auch er erledigte den Urnengang am Sonntagvormittag.

10:32 Uhr: Im Anschluss an den Urnengang gehe Niessl Kaffee trinken in ein Lokal im Ort. Danach werde er nach Eisenstadt fahren, so der Landeshauptmann.

10:28 Uhr: Niessl zeigte sich überzeugt, dass sein Wahlziel von über 50 Prozent erreichbar ist, wenn auch schwierig. Er sei "sehr entspannt", sagte er.

10:25 Uhr: "Ich hoffe, dass das Ergebnis ein gutes ist und ich meine Wahlziele erreiche", erklärte der SPÖ-Landesvorsitzende Hans Niessl nach seiner Stimmabgabe.

10:22 Uhr: Niessl erschien am Vormittag mit seiner Familie im Wahllokal im Schulzentrum in Frauenkirchen.

10:19 Uhr: Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl von der SPÖ ist bester Laune in den heutigen Wahlsonntag gestartet.

10:17 Uhr: Die ÖVP kam 2005 auf 36,38 Prozent, die Freiheitlichen erhielten 5,75, die Grünen 5,21 Prozent der Stimmen.

10:05 Uhr: Bei der Landtagswahl im Oktober 2005 erreichte die SPÖ 52,18 Prozent der Stimmen und erlangte damit die absolute Mehrheit.

09:47 Uhr: Sollte es am Wahlabend knapp werden, könnte das Ergebnis erst nach der Auszählung der Briefwahlstimmen am Mittwoch feststehen.

09:39 Uhr: Zum ersten Mal bei einer burgenländischen Landtagswahl können die Wähler ihre Stimme auch per Brief abgeben. Insgesamt haben rund 20.400 Menschen eine Wahlkarte beantragt, das entspricht 8,2 Prozent der Wahlberechtigten.

09:21 Uhr: Bei den Freiheitlichen sahen alle Umfragen eine steigende Tendenz, die Grünen hätten demnach gute Chance auf den Verbleib im Landtag.

09:15 Uhr: Die SPÖ bewegte sich in Umfragen konstant im Bereich der 50 Prozent-Marke. Für die ÖVP wurden sowohl Verluste als auch ein leichter Zugewinn prognostiziert.

09:13 Uhr: Umfragen in den Wochen vor dem Wahltag ließen kein eindeutiges Bild erkennen.

09:01 Uhr: Erstmals bei einer Landtagswahl kandidiert die Liste Burgenland (LBL), die mit zwei Ortschefs an der Spitze antritt.

08:58 Uhr: Die Grünen verteidigen ihre zwei Mandate und wollen noch ein drittes dazugewinnen.

08:49 Uhr: Für die ÖVP geht es darum, das 13. Mandat zu halten, womit auch in Zukunft gegen die Stimmen der Volkspartei keine Gesetze im Verfassungsrang beschlossen werden könnten.

08:46 Uhr: Der Urnengang verspricht Spannung in mehrfacher Hinsicht: Ob die SPÖ ihre Absolute behält, hängt auch vom Abschneiden der Freiheitlichen ab, die 2005 halbiert wurden und die nun wieder auf Zuwächse hoffen.

08:30 Uhr: Die letzten Wahllokale schließen um 16.00 Uhr. Ein Endergebnis ist voraussichtlich gegen 20.00 Uhr zu erwarten.

08:20 Uhr: 248.712 Bürger entscheiden heute, Sonntag, für die nächsten fünf Jahre über die politischen Kräfteverhältnisse auf Landesebene.

08:17 Uhr: Die ersten Wahllokale haben um 6.30 Uhr geöffnet.

08:02 Uhr: Der spannendste Tag im Jahr für das Burgenland ist da: Das Bundesland wählt einen neuen Landtag.

Herzlich Willkommen zum großen Live-Ticker zum Wahlsonntag auf oe24.at. Verfolgen Sie alle Ereignisse minutenaktuell! Heute beginnt das spannende Wahljahr 2010: Die SPÖ hofft im Burgenland auf die Absolute - und auf Rückenwind für Wien, Graz und Regierung.

Auf Seite 2: Alle Hintergründe!

Nur ein paar tausend Stimmen entscheiden heute im Burgenland über die absolute Mehrheit von SPÖ-Landeskaiser Hans Niessl - und damit auch über die Zukunft von Faymann und Pröll.

Nur 248.000 Wahlberechtigte gibt es heute, 200.000 werden zur Wahl gehen - weniger als 5.000 Stimmen reichen für ein Mandat, also für Niessls Absolute..

SPÖ-Landeskaiser hofft auf den Pühringer-Effekt
Nach Meinung der meisten Experten steht der rote Landeshauptmann Niessl vor einem Wahl-Triumph. Die letzte Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH gibt ihm exakt 50 % - bei freilich 28 % Unentschlossenen. Die Unentschlossenen sind durchwegs ÖVP- und FPÖ-Wähler, die bei Direktwahl Niessl wählen würden.

Stimmen sie heute für „ihren“ Landeskaiser ( so wie zuletzt die Oberösterreich für Pühringer) sind für Niessl bis zu 54 % möglich, bleiben sie - trotz Eberau - bei „ihrer“ ÖVP, kann Niessl auf 48 % abstürzen, verliert zu 2005 dann 4 %.

ÖVP droht Absturz unter 30 % und Partei-Aufstand
Der ÖVP droht im Burgenland ein Debakel. Laut Gallup liegt sie bei 30 %, verliert zu 2005 über 6 %. Die Partei ist seit Fekters geplantem Asylzentrum in Eberau völlig aus dem Tritt gekommen, hat mit Franz Steindl einen hilflosen Spitzenkandidaten und könnte vielleicht sogar unter 30 % fallen - dann brennt in der ÖVP der Hut.

FPÖ will Stimmen heute verdoppeln
Ein Wahlsieger steht schon fest: Die FPÖ startet vom Tiefstand von 5,8 %. Sie will ihre Stimmen auf 11 % ver-doppeln. Jedes FPÖ-Ergebnis über 13 % wäre für Strache ein Triumph - und für SPÖ oder ÖVP ein herber Schlag.

Lange kam die FP nicht voll in Schwung, erreicht laut Gallup-Prognose nur 10 % - legte aber ein beachtliches Werbe-Finale hin. Ihr Pro-blem: Mit der „Liste Bur-genland“ kandidieren Ex-FP-Politiker als unabhängige Liste und wollen 5 %.

Faymann: „Macht-wort war nötig!“

ÖSTERREICH: Warum sind Sie gestern so hart gegen die ÖVP vorgegangen?
FAYMANN: Mir ist die Mindestsicherung ein besonderes Anliegen, weil in Europa 20 % der Kinder und 80 Millionen Erwachsene an der Armutsgrenze leben - und das darf es in Österreich nicht geben. Österreich muss Vorbild bei der Armutsbekämpfung sein, die Mindestsicherung muss deshalb wie vereinbart im Juni beschlossen werden - und sie darf nicht Gegenstand von Erpressungsversuchen oder faulen Tauschgeschäften sein.

ÖSTERREICH: Da ist Ihnen jetzt der Hut geplatzt?
FAYMANN: Ich habe als Kanzler ein Machtwort gesprochen - diese Regierung wird nicht am Rücken armer Leute Poker spielen. Das ist unwürdig.

ÖSTERREICH: Es gibt keinen Kompromiss: Mindestsicherung gegen Transparenz-Konto?
FAYMANN: Mit mir als Kanzler gibt es keine Tausch-Handel wie am Bazar. Die Regierung hat gemeinsam beschlossen, bis September das gesamte Förderwesen transparent zu machen - von Landwirtschafts-Subventionen bis zu Wirtschafts-Subventionen und natürlich auch sozialen Beihilfen. Dafür können wir im Juni gerne eine erste Punktuation machen, aber ich sage gleich: ein reines Transparenz-Konto nur für kleine Leute kommt für mich nicht in Frage. Und: Die Mindestsicherung muss im Juni beschlossen werden.

ÖSTERREICH: Und wenn nicht?
FAYMANN: Dann wird es österreichweit einen Aufstand der sozial Engagierten von Kirche und Caritas bis SPÖ geben.

ÖSTERREICH: Dann kracht die Regierung?
FAYMANN: Ein guter Feuerwehrmann ist dazu da, einen Brand zu verhindern. Dehalb habe ich gestern rechtzeitig ein Machtwort gesprochen.

ÖSTERREICH: Vizekanzler Pröll nimmt die ÖBB unter Feuer.
FAYMANN: Ich ersuche den Finanzminister, seine Worte besser zu kontrollieren. Natürlich gibt es bei den ÖBB Reform- und Sparbedarf, aber es ist absolut unzulässig, dass sich Politiker in Unternehmen einmischen, sie öffentlich beleidigen, die Arbeitnehmer frustrieren. Das darf nicht Stil der Politik werden, da muss ich auch den Finanzminister zur Ordnung rufen.

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