Hofburg-Wahl

Dieser Bischof unterstützt Norbert Hofer

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Bischof bezeichnet Christen, die Van der Bellen wählen, "gehirngewaschen".

Der streitbare Salzburger Weihbischof Andreas Laun spricht sich offen für den freiheitlichen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer aus. "So, wie das Angebot jetzt ist, kann man nur Hofer wählen und beten für ihn und für Österreich", schrieb Laun laut "Kathpress" in einem am Donnerstag auf dem Internetportal "kath.net" veröffentlichten Gastbeitrag.

Nazikeule
Was man von Hofer lese und höre, sei vernünftig und in Ordnung, so Laun. "Dass ihn die Linken hassen und mit ihrer erprobten 'Nazikeule' prügeln, spricht eher für und nicht gegen Hofer." Laun geht davon aus, dass Hofer, "durch sein Gewissen vermittelt, Gott in den wesentlichen Punkten gehorchen wird".

VdB steht auf der falschen Seite
Für den "links-extremen Kandidaten" Alexander Van der Bellen findet Laun hingegen kein gutes Wort. "In allen heiklen und gefährlichen Fragen, vom Lebensschutz über die Gottesfrage bis Gender, steht er auf der falschen Seite."

Laun ist in der Vergangenheit mehrmals mit umstrittenen Aussagen aufgefallen, etwa 2010 nach dem Unglück bei der Love-Parade in Duisburg. Der Moraltheologe nahm auch immer wieder an Kundgebungen gegen Abtreibung teil.

Kritik übt Laun nun auch an Teilen der Kirche wie der Katholischen Frauenbewegung, die sich für Van der Bellen ausgesprochen haben. "Dass Christen darüber entweder nicht nachdenken oder, noch schlimmer, bereits so gehirngewaschen sind, dass sie bereit sind, lieber einen erklärten Gottes- und damit auch Kirchenfeind zu wählen und andere dazu auch noch verführen wollen - zeigt, in welchem Zustand bestimmte Kreise in der Kirche sind."

Für die katholische Kirche in Österreich sind Wahlempfehlungen sehr ungewöhnlich. Laun bricht mit einem jahrzehntelangen Usus, wonach Bischöfe nicht für politische Kandidaten werben. Erst vor einer Woche hatte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in der "Kleinen Zeitung" betont, dass es in Österreich gute Tradition sei, dass die Bischöfe keine Wahlempfehlungen abgeben. Bis auf Laun halten sich alle daran.
 

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