Aufgedeckt

EU: Strasser im Sumpf der Korruption

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"Lobbyisten" legen Ex-Minister rein. Parteifreund Karas belastet ihn.

Der VP-EU-Parlamentarier Ernst Strasser steht unter Korruptionsverdacht – es gilt die Unschuldsvermutung. Laut profil habe eine Londoner Scheinfirma Strasser Honorare, teure Flugreisen und einen Job angeboten. Als Gegenleistung forderten die "Lobbyisten", dass der ÖVP-EU-Fraktionschef die EU-Gesetzgebung beeinflusse. Was Strasser nicht wusste: Bei den "Lobbyisten" handelte es sich um Journalisten der Sunday Times.

Was die Sache zudem mehr als delikat macht: Strassers Parteifreund Othmar Karas bestätigte gegenüber ÖSTERREICH, dass Strasser ihm einen Antrag der falschen "Lobbyisten" zum Thema Anlegerrecht übermittelt habe. Karas: "Die Einbringung des von Herrn Strasser (...) an mein Büro übermittelten Antrages wurde von mir trotz Urgenzen persönlich abgelehnt und damit unterbunden." Strasser hatte Karas also offenbar gebeten, den fragwürdigen Antrag im EU-Parlament einzubringen. Was die Verteidigung des Ex-Ministers erschüttert.

Denn Strasser sagt, dass ihm das Angebot gleich seltsam vorkam – er habe einen Geheimdienst vermutet und den Antrag von Karas nur prüfen lassen wollen. Er sei sogar "auf eigene Kosten" nach London gereist, um die falschen "Lobbyisten" zu treffen. Honorar habe er keines genommen. Strasser war für ÖSTERREICH gestern nicht erreichbar.

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