Antisemitische Codes

FPÖ: Krisengipfel um Hübner

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In der FPÖ gab es am Montag einen geheimen Krisengipfel wegen FPÖ-Mandatar Hübner.

Montagmittag star­tete in der FPÖ ein Geheimgipfel. Thema: FPÖ-Mandatar Johannes Hübner und die Frage, ob der Anwalt zu einem Verzicht auf eine Kandidatur bei der kommenden Nationalratswahl überredet werden kann. Mit dabei: Hübner und FP-General Herbert Kickl. Ergebnis: Hübner, der zunächst bereit war, seinen umstrittenen Sager zu erklären, dürfte eine Art Maulkorb bekommen haben, er war zu keinem Interview mehr bereit. Auch Kickl war für ÖSTERREICH nicht erreichbar. Bewährung statt Rauswurf? Fakt ist: Hübner hat in der Partei Einfluss, so vertrat vor Gericht FPÖ-Chef Strache, der am Montag noch auf Ibiza weilte.

Kohn statt Kelsen
Hübner soll bei einem Treffen mit Rechtsextremen davon gesprochen haben, dass der Schöpfer der Bundesverfassung Hans Kelsen einst Kohn geheißen habe. Kohn gilt als jüdischer Name – und der Kelsen-Sager wird von Rechtsextremismusexperten als antisemitischer Code gedeutet. Tatsächlich soll Hübner Gelächter für seinen Sager geerntet haben. Hübner beteuert, nichts Antisemitisches gesagt zu haben.

Koalition mit der FPÖ? Nicht mit Hübner
Die Affäre kommt für die FPÖ zur Unzeit: Zuletzt hatte Strache in der größten israelischen Zeitung beteuert, die FPÖ habe mit Antisemitismus nichts am Hut. Und nach Bekanntwerden des Hübner-Sagers regnete es Kritik von SPÖ und ÖVP, die Regierungsbeteiligung steht auf dem Spiel. Als erster Blauer hatte sich FP-Vize Norbert Hofer in ÖSTERREICH von Hübner distanziert …

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