Jüdischer Vorbesitz

Familie erbt Haiders Millionen

Teilen

Die umstrittene Liegenschaft mit jüdischen Vorbesitzern erbte der Politiker von seinem Wahlonkel.

Jörg Haider hatte bis zuletzt nicht nur reguläre Einnahmen als Landeshauptmann von 16.320 Euro pro Monat. Ihm gehören auch eine Wohnung in Klagenfurt und Wien sowie zahlreiche Autos. Den legendären Porsche, in dem Schüssel 2000 Platz nahm, hat er bereits verkauft.

Der 1.600 Hektar große Besitz des verstorbenen Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider im Bärental in den Karawanken hat in den vergangenen Jahren immer wieder für politische Diskussionen gesorgt. Haider hatte die Liegenschaft in den 1980ern von seinem Wahlonkel geerbt, dessen Vater sie während des NS-Regimes von der Witwe des ursprünglichen jüdisch-italienischen Besitzers zu einem geringen Preis gekauft hatte.

Jüdischer Besitz
Im Jahr 2000 klagte die damals 73-jährige Noemi Merhav auf die Herausgabe des Bärentals. Merhav war offenbar die Tochter von Mathilde Roifer gewesen, die aufgrund der Nürnberger Rassengesetze 1939 zum Verkauf der Liegenschaft an Josef Webhofer, den Vater des Wahlonkels Haiders, gezwungen worden war.

Alles abgegolten
Haider hatte immer betont, im Jahre 1954 habe es über Betreiben des Jüdischen Weltkongresses ein Rückstellungsverfahren gegeben, im Rahmen eines höchstgerichtlichen Vergleichs wurde eine Einigung erzielt. Der Vorbesitzer habe "noch einmal einen größeren Geldbetrag zu Verfügung gestellt und damit alle Ansprüche entsprechend abgegolten". "Drei Jahreseinschläge eines Forstbetriebes an zusätzlicher Zahlung zu dem bereits erfolgten Kaufpreis anzubieten, war nicht so wenig", hieß es damals.

Dieser Umstand sorgte lange für politische Diskussionen, immer wieder sprach man von der "Republik Bärental". Nur Haiders Witwe Claudia ist dort gemeldet, der verstorbene Landeshauptmann selbst lebte offiziell in Klagenfurt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.