Neuer Quereinsteiger

Kurz holt sich Mathe-Missionar

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Am Dienstag präsentierte Sebastian Kurz einen weiteren Quereinsteiger auf seiner Liste.

Eine neue Woche, ein neuer Quereinsteiger: Nach Opernballchefin Maria Großbauer und Ex-Sportlerin Kira Grünberg stellte ÖVP-Chef Sebastian Kurz gestern weiteren prominenten Zuwachs für seine Nationalratswahlliste vor: Mathematiker Rudolf Taschner.

„Ich weiß genau, wenn ich nicht Ja gesagt hätte, hätte ich es fünf Minuten später ­sicherlich bereut“, verrät Taschner über den überraschenden Anruf von Kurz.

Karlheinz Töchterle wird von Taschner abgelöst

Der „Mathem-Missionar“ – Taschner verfasst u. a. allgemein verständliche Sachbücher über Mathe – kandidiert auf dem aussichtsreichen siebenten Listenplatz und soll künftig ÖVP-Sprecher für Bildung und Wissenschaft werden. Karlheinz Töchterle wird nicht mehr kandidieren. Über ein mögliches Ministeramt in diesem Bereich hätten er und Kurz noch nicht gesprochen.

Experte.
Kurz bezeichnete Taschner als Kenner des Bildungssystems, der sich vor allem mit dem lebenslangen Lernen auseinandersetze und somit ein Angebot an alle Generationen sei: „Er weiß, was in der Bildung gut läuft und was verbessert werden muss“, so Kurz. Er sei jedenfalls „beeindruckt, dass Taschner jemand ist, der Lust auf Mathematik und Technik macht“. Der stellte sogleich fest: „Mathematik ist keine Wissenschaft für Nerds, sondern eine kulturelle Errungenschaft.“

Taschner: "Bildung, Bildung, Bildung"

ÖSTERREICH: Haben Sie lange gezögert, als Sebastian Kurz Ihnen das Angebot gemacht?

Rudolf Taschner:
Wir kannten uns zwar schon länger, aber ich war zunächst schon sehr überrascht. Dann überlegt man natürlich einmal ganz kurz: Bist du geeignet dafür? Kannst du etwas Sinnvolles beitragen? Und drittens, ist die Familie einverstanden? Diese drei Punkte mussten abgesteckt werden. Dann habe ich Ja gesagt.

ÖSTERREICH:
Hätten Sie, angenommen, Pilz oder Kern wären an Sie herangetreten, auch eine Kandidatur überlegt?

Taschner:
Überlegen sollte man immer (lacht). Aber hier ist mir die Entscheidung leichtgefallen, weil das Interesse sehr stark war.

ÖSTERREICH:
Warum war das Interesse so stark?

Taschner:
Kurz ist der Poli­tiker, den Österreich jetzt braucht. Wir schreiten in eine neue Phase hinein, Arbeitswelt und Gesellschaft werden sich total ändern. Da können wir nicht mit alten Konzepten kommen, sondern müssen offen sein für Konzepte, die sich an den neuen technischen Errungenschaften und den Problemen, die damit verbunden sind, ausrichten. Da ist Sebastian Kurz der Geschickteste.

ÖSTERREICH:
Winkt Ihnen nach der Wahl das Amt des Bildungsministers?

Taschner:
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.

ÖSTERREICH:
Im Parlament werden Sie aber wohl sitzen. Was planen Sie konkret?

Taschner:
Drei Themen möchte ich behandeln: Bildung, Bildung, Bildung. Und zwar in den Schulen, die Ausbildung der künftigen MINT-Experten (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, Anm.) und lebenslanges Lernen.

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