Prognose für 2030

Österreich fehlen 10.000 Ärzte

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Probleme liegen in der Abwanderung und einer anstehenden Pensionierungswelle.

Noch hat Österreich die höchste Ärztedichte Europas: Pro 1.000 Einwohner stehen 4,7 Ärzte zur Verfügung. Laut einer Ärztebedarfsstudie von Ärztekammer, Gesundheits- und Wissenschaftsministerium könnte sich das bald ändern. Bis 2030 könnten demnach 2.800 bis 7.400 Ärzte fehlen. Fällt die Österreicher-Quote beim Medizinstudium, könnten sogar 5.300 bis 9.900 Mediziner fehlen.

Bereits jetzt gebe es einen Mangel bei manchen Fachärzten, sagt Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ). Es fehlen Ärzte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Urologie, Gynäkologie sowie Hals-, Nasen- und Ohrenspezialisten.

„Bei der Kinderpsychiatrie haben wir bereits mehr Ausbildungsplätze geschaffen“, so Stöger. Da die Menschen immer älter werden, fehle es auch an Ärzten für die Altersmedizin. Ein weiteres Problem sei, dass ab 2020 eine Pensionierungswelle einsetzen wird. „Die Praxisärzte sind im Durchschnitt 56 Jahre alt“, so Ärztekammer-Chef Artur Wechselberger.

Auch die Abwanderung ist ein Problem. So locken beispielsweise in Vorarlberg die Nachbarländer Schweiz und Deutschland.

Töchterle will weiterhin Quote für Medizinstudium
Würde die EU die derzeit geltende Quotenregelung für das Medizinstudium kippen, würde sich die Situation dramatisch verschärfen. Derzeit sind 75 Prozent der Studienplätze für österreichische Maturanten reserviert. Die Ausnahmeregelung läuft im November aus. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) will eine Verlängerung: „Wir hätten einen extremen Zuzug aus Deutschland, wenn wir die Quote nicht hätten“, so Töchterle.

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