Silberstein-Affäre

Strache legt nach: "Kern muss Konsequenzen ziehen"

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Silberstein-Affäre: FPÖ-Chef Strache attackiert den Kanzler.

Er geht die Wahl am mit Abstand gelassensten an: Samstagabend wollte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gemeinsam mit Philippa aus seinem Urlaub auf Ibiza zurückkehren.

Wirtschaftsprogramm. Ab oOntag wird aber intensiv in den Wahlkampf eingestiegen. Morgen, Montag, gibt’s das ORF-Sommergespräch mit Tarek Leitner, am Mittwoch wird das groß angekündigte blaue Wirtschaftsprogramm „Freiheit, Fairness, Fortschritt“ präsentiert, von dem ÖSTERREICH exklusiv die ersten Seiten zeigt. Am Donnerstag wird die erste Plakatwelle vorgestellt.

Interview mit HC Strache

ÖSTERREICH: General Kickl fordert den Rücktritt Kerns. Schließen Sie sich dem an?

Strache: Herr Kern ist Kanzler. Wie kann es sein, dass Personen wie Silberstein, die offenbar Teil eines internationalen kriminellen Netzwerks von Multimillionären sind, im Machtzentrum der Republik ein- und ausgehen? Wenn sich die schwerwiegenden Vorwürfe gegen ihn bestätigen, muss Kern die Konsequenzen ziehen.

ÖSTERREICH: Vermuten Sie, dass Herr Silberstein auch in Österreich geschäftlich weitergehende Interessen hatte als Wahlkampf-Beratung?

Strache: In anderen Ländern haben Silberstein und andere laut Behörden-Vorwürfen bewusst politische Machthaber bestochen. Sie haben sich Politiker gekauft und gehalten und damit Profite gemacht. Es muss untersucht werden, ob es solche Verbindungen zwischen Geschäft, Regierung und Politik nicht auch in ­Österreich gegeben hat.

ÖSTERREICH: Wie beurteilen Sie Gusenbauers Rolle?

Strache: Er ist offenbar Teil eines Netzwerks, in dem auch Silberstein und andere verbunden sind. Und zugleich ist er ein enger Berater Kerns. Schwer vorzustellen, dass die beiden bei ­ihren Treffen nur über das Wetter geredet haben.

ÖSTERREICH: Sportlerin, ­Mathematiker oder Top-Cop, beneiden Sie Kurz um die vielen glamourösen Kandidaten?

Strache: Hinter den neuen Gesichtern steckt das System der alten ÖVP. Da ziehen weiter die Sobotkas, ­Karas, Leitls, und wie sie alle heißen, die Fäden. Nach Wahl und Regierungsbildung werden die neuen Kandidaten ihre Aufgabe erfüllt haben, und in Parlament und Regierung übernimmt wieder offen die Alt-ÖVP das Kommando.

ÖSTERREICH: Glauben Sie im Ernst, mit Lugar dagegen dagegenhalten zu können. Sind Sie sicher, dass Ihnen Lugar sein politisches Leben lang treu bleiben wird?

Strache: Robert Lugar hat ­einen Lernprozess durchlaufen. Es gibt andere, die lernen nie was dazu. Er ist ein fähiger Parlamentarier und wird gute Arbeit leisten.

Interview: W. Schima

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