Trauer

Wiener SPÖ-Politikerin Ingrid Smejkal ist tot

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 Häupl: "Eine der prägendsten politischen Persönlichkeiten"

Die langjährige Wiener SPÖ-Politikerin Ingrid Smejkal ist im Alter von 76 Jahren verstorben, das hat die Partei am Mittwoch mitgeteilt. Der Wiener SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Häupl reagierte in einer Aussendung tief betroffen. Österreich und die Bundeshauptstadt verlieren mit Smejkal "eine der prägendsten politischen Persönlichkeiten", so der Landesparteivorsitzende.

"Wir verlieren mit Ingrid eine große Sozialdemokratin, eine große Persönlichkeit, Genossin und liebe Freundin", erklärte die Vorsitzende der Wiener SPÖ-Frauen, Stadträtin Renate Brauner. Sie verwies etwa auf die von Smejkal gegründete Frauenabteilung und ihren frauenpolitischen Einsatz. Häupl betonte ebenfalls: "Ingrid Smejkal hat große, nachhaltige Spuren in Wien hinterlassen." Von ihr wurden etwa die Integrationsklassen an Wiener Pflichtschulen eingeführt, die Drogenberatungsstelle Ganslwirt gegründet oder eine weisungsfreie Kinder- und Jugendanwaltschaft geschaffen. Auch die Wiener Schuldnerberatung wurde von Smejkal errichtet.

Tief betroffen zeigten sich auch der Vorsitzende des SPÖ-Rathausklubs, Christian Oxonitsch und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorsky: "Der Einsatz von Ingrid Smejkal war außerordentlich und beispielhaft. Das war mitunter ein essenzieller Baustein für die Wiener Sozialpolitik", verwiesen sie auch auf die Einführung eines weiteren Frauenhauses.

Smejkal war laut Aussendung aufgrund ihres sozialistischen Elternhauses früh in der SPÖ verwurzelt. Im Alter von sechs Jahren war sie bereits Mitglied des Wiener Arbeiter-Turnvereins, mit 14 gehörte sie der sozialistischen Jugend an und mit 16 war sie Stellvertreterin des SJ-Bezirksobmanns. Danach wurde sie von der SJ in das Bezirksfrauenkomitee Alsergrund entsendet. 1969 wurde Smejkal Bezirksfrauenleiterin und von 1973 bis 1979 war sie Bezirkssekretärin der SPÖ Alsergrund.

In den Bundesrat schaffte es Smejkal 1976 und Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderat wurde sie 1978. Später kam noch die Funktion als Wiener Landesfrauensekretärin hinzu. In den Nationalrat wechselte Smejkal 1981, sie gehörte ihm bis 1984 an. In Wien war sie außerdem amtsführende Stadträtin und Vizebürgermeisterin sowie Landeshauptmann-Stellvertreterin. Zu ihren weiteren politischen Funktionen zählten das Amt der Ersten Landtagspräsidentin sowie der Vorsitz der Bezirkspartei SPÖ Wien Alsergrund und der Vorsitz der SPÖ-Frauen in Wien.
 

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