Nachfolgeveranstaltung

Graf "nicht glücklich" über Akademikerball

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Dritter Nationalratspräsident kritisiert Gegner aus der "linksextremen Szene".

Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (F) ist "nicht glücklich, dass es den WKR-Ball nicht mehr gibt". Dennoch wird er der von Gegnern als Nachfolgeveranstaltung bezeichneten Akademikerball der Wiener FPÖ im Gegensatz zu seinem Parteichef Heinz-Christian Strache besuchen. Kritik äußerte er im Gespräch mit der APA wie im vergangenen Jahr an den Gegnern des Balls, die aus der "linken bis linksextremen Szene" stammen würden.

Akademiker- statt WKR-Ball
Der im vergangenen Jahr zum letzten Mal ausgerichtete Ball des Wiener Korporationsringes (WKR) ist für Graf nach wie vor "der schönste Ball, der in der Hofburg stattgefunden hat". Aufgrund der heftigen Proteste sah sich die Betreibergesellschaft der Hofburg veranlasst, die Veranstaltung nicht mehr zuzulassen. Stattdessen sprang die FPÖ Wien ein und richtet nun den "Akademikerball" aus.

"Dass es aus politisch motivierten Gründen nicht mehr möglich ist, diesen Ball zu veranstalten, ist an sich traurig für ein westlich orientiertes, demokratisches Land", bedauert Graf. "Es ist aber zur Kenntnis zu nehmen und immer zu hoffen, dass es einmal bessere Zeiten geben wird." Der WKR-Ball habe ein "breites Publikum" auch aus dem Ausland angezogen, zudem sei er ein wirtschaftlicher Faktor gewesen.

Parteiveranstaltung
Für Graf hat der Ball durch den neuen Veranstalter auch ein "anderes Gesicht" bekommen. Er erwartet viele Besucher, die auch schon zum WKR-Ball gekommen sind, wenn auch sicher nicht alle. Da es sich nun um eine Parteiveranstaltung handelt, würden aber auch viele neue Gesichter auftauchen.

Den Vorwurf, Rechtsextreme würden sich zudem in der Hofburg treffen, lässt der Dritte Nationalratspräsident nicht gelten. "Es ist letztlich der Ball der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft und da darf man sich nicht wundern, dass sich dort freiheitlich gesinnte Menschen zu einem Ball treffen. Das ist so, als würde man sich wundern, dass am Kaffeesiederball Kaffeesieder sind."

Die Proteste gegen den Ball bezeichnet Graf als politisches Mobbing mit Beteiligung eines "linksextremen Mobs", der gegen alles mobil mache, was andersdenkend ist. "Traurig" ist er über die Teilnahme der Israelitischen Kultusgemeinde an den Gegenveranstaltungen, auch wenn diese nun nicht mehr der Anmelder ist. Zugleich setzt Graf Hoffnung in den neuen IKG-Präsidenten Oskar Deutsch, dass dieser weniger "parteipolitisch" agiere als dessen Vorgänger, Ariel Muzicant.

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