Insider aus N. Y.

Frostige Stimmung auf USA-Reise

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Fischer, Faymann und Spindelegger in New York - rekordverdächtig.

Mittwoch, Schlag sechs Uhr früh, absolvierte Vizekanzler Michael Spindelegger das Pflichtprogramm jedes politischen New-York-Besuchers aus Österreich: Er joggte durch den Central Park. Dann ging’s zurück in sein Hotel Alex in unmittelbarer Nähe des UNO-Gebäudes, während Kanzler Werner Faymann 16 Straßen höher im Hotel Regency Park Avenue an der Upper East Side frühstückte.

Ein Aufgebot fürs Guinness-Buch der Rekorde
Das hochkarätige Großaufgebot sorgt für Aufsehen in der österreichischen Kolonie. Schon am Vorabend beim Empfang für Bundespräsident Heinz Fischer in der Residenz der UN-Botschaft, hatte Botschafter Thomas Mayr Harting geätzt: „Wir hatten noch nie in der Geschichte ein solches Aufgebot bei einer UN-Versammlung. Damit kommen wir ins Guiness-Buch der Rekorde.“

Freilich: Die österreichische Delegation vermeidet jede Rudelbildung. Kanzler und Vize bemühen sich zwar um freundliche Mienen, gehen einander aber aus dem Wege (siehe Kasten). Während sich Spindelegger an Fischer hält, geht Kanzler Faymann eigene Wege. Schon gleich nach der Ankunft in New York hatte er einen Nobelitaliener dem Dinner in der Botschaft vorgezogen. Nur bei der Eröffnung der UN-Hauptversammlung gab’s ein Gruppenfoto der drei.

Danach trennte man sich gleich wieder. Während ­Fischer und Spindelegger versuchen, in der heikelsten Frage dieser Woche, dem Konflikt um einen eigenen Palästinenser-Staat zu vermitteln – Höhepunkt: ein gemeinsamer Termin bei Palästinenser-Chef Mahmoud Abbas (siehe rechts) – traf Bundeskanzler Faymann auf EU-Spitzenrepräsentanten, um über EU-Angelegenheiten und den Nahen Osten zu konferieren. Am Abend dann Faymanns wichtigster Termin seiner New-York-Reise. Er war einer der 193 geladenen Regierungschefs zum Cocktail mit US-Präsident Barack Obama in der Nationalbibliothek.

Heute kommt es dann zum einzigen gemeinsamen Termin Spindelegger-Faymann: eine Pressekonferenz für österreichische Journalisten zur Weltlage. Ausdrücklich nicht erwünscht: innenpolitische Fragen.

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