Keine Kreuzfahrtschiffe mehr in Venedig

UNESCO fordert

Keine Kreuzfahrtschiffe mehr in Venedig

Italien soll auf Wunsch der UNESCO den Zugang zur Lagunenstadt und anderen kulturell wichtigen Orte für Kreuzfahrt-Riesen beschränken. Nach dem Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Küste der Toskana sollen große Schiffe aus Venedig verbannt werden.

Die italienische Regierung hat Verhandlungen mit der lokalen Hafenbehörde aufgenommen, um zu verhindern, dass künftig Kreuzfahrtschiffe durch die Lagune fahren, berichtete Umweltminister Corrado Clini. Damit reagierte die Regierung auf Befürchtungen, dass sich ein Unglück wie vor der Insel Giglio auch im Bereich der Lagunenstadt ereignen könnte.

Eigener Hafen
In Venedig soll ein neuer Hafen für Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. An Investitionen sind 30 Millionen Euro vorgesehen. Die Arbeiten sollen laut Clini ein Jahr dauern. Damit soll verhindert werden, dass Kreuzfahrtschiffe in relativ kurzer Distanz am Stadtkern vorbeifahren und mit ihrem Wellengang die Stabilität der Palazzi gefährden.

In der Stadt ist der Widerstand gegen die "Invasion" von Luxuslinern stark gewachsen. 1,6 Millionen Kreuzfahrtpassagiere kommen jährlich nach Venedig. Seit 1997 stieg die Zahl um 439,9 Prozent. Damit rückte Venedig vom zehnten auf den vierten Platz im europäischen Ranking vor. Doch dies ist mit hohen Umweltkosten verbunden. Jedes Schiff verursache so viel Umweltverschmutzung wie 14.000 Autos, erklärte Bürgermeister Giorgio Orsoni.
 

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