Venedig verzichtet auf

Coca Cola

Venedig verzichtet auf "Sponsor"

Der Getränkehersteller Coca-Cola wird vorerst nicht zum "Sponsor" Venedigs. Unter dem Druck heftiger Proteste beschloss der Bürgermeister der Lagunenstadt, Massimo Cacciari, auf das Angebot des US-Konzerns zu verzichten, das der Stadt in den kommenden fünf Jahren 2,1 Millionen Euro zahlen wollte, um Getränke- und Snack-Automaten aufzustellen.

Besseres Angebot?
Da das Angebot Coca Colas als unzulänglich bewertet wurde, erklärte sich der Bürgermeister bereit, eine Ausschreibung in die Wege zu leiten, um ein besseres Sponsorenangebot zu erhalten. Es sei bisher zu keiner Ausschreibung gekommen, da er das Angebot Coca Colas als interessant bewertet hatte. "Wir werden jetzt sehen, wer zu den selben Bedingungen mehr anbietet", so Cacciari.

Unauffällig aufgestellt
Die Gemeinde versicherte, dass die Automaten an Orten aufgestellt würden, an den sie nicht allzu stark auffallen, etwa an den Anlegestellen der Vaporetti, der Fähren Venedigs. Der geplante Vertrag mit Coca Cola hatte den heftigen Protest der Gastronomen ausgelöst, die ohnehin unter der Krise im Tourismus leiden. Sie fürchten starke Einbußen bei den Einnahmen.

Kassen sind leer
Die Kassen der Gemeinde seien leer, es gebe kein Geld für die Restaurierung der Palazzi mehr, warnte kürzlich Bürgermeister Cacciari. Das geplante Schleusensystem MOSE, das die Lagunenstadt vor Hochwasser schützen soll, koste Venedig mehr als 650 Millionen Euro. Damit bleibt offenbar kein Geld mehr übrig für die Erhaltung von Kirchen und Häusern. Der Bürgermeister hatte sich stets gegen den Bau des Schleusensystems gewehrt, das von der Regierung Berlusconi unterstützt wird und insgesamt 4,5 Milliarden Euro kostet.

Foto: (c) sxc

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