Immer weniger "echte" Flüchtlinge

90 Prozent der Flüchtlinge sind Wirtschafts-Migranten

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Athen: Immer mehr "Migranten" statt "Flüchtlinge".

Nur noch jeder Zehnte, der aus der Türkei nach Griechenland übersetzt, ist nach Angaben der Regierung in Athen ein Mensch auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung. "Wenn wir die Afghanen als Migranten einstufen, dann sind mittlerweile 90 Prozent dieser Menschen (Wirtschafts-)Migranten", sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Dimitris Vitsas am Freitag dem Fernsehsender ANT1.

Flüchtlinge: Nur Mehr Syrer und Iraker
Die Staaten auf der Balkanroute lassen seit fast zwei Wochen nur noch Syrer und Iraker weiter. Alle anderen stufen sie als Menschen ein, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Europa wollen.

Griechenland errichtet neue Flüchtlingslager
Die griechischen Behörden haben nach Angaben des stellvertretenden Verteidigungsministers bereits zwei größere Lager für Migranten in Thessaloniki bei Diavata und nahe Athen bei Schisto mit Platz für jeweils 4.000 Menschen fertiggestellt. Zudem werden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur fünf neue Lager entlang eines Streifens errichtet, der etwa 15 bis 20 Kilometer südlich der Grenze Griechenlands zu Mazedonien liegt. Diese Lager sollen nach ihrer Fertigstellung in der kommenden Woche insgesamt 10.000 Menschen aufnehmen, hieß es aus Regierungskreisen.

Zelte wurden am Freitag auf einem kleinen Flugplatz bei Nea Kavala wenige Kilometer südöstlich des Grenzübergangs von Idomeni aufgeschlagen. Dort können bereits begrenzt Migranten untergebracht werden, teilte die Regierung mit. Die anderen Lager entstehen bei Cherso und Kilkis sowie in Giannitsa.

OE24-Beitrags-VIDEO: immer mehr Flüchtlinge stecken zwischen Griechenland und Mazedonien fest

Video zum Thema: Flüchtlinge werden immer verzweifelter


1080 Menschen gerettet in 48 Stunden
Die griechische Küstenwache und die Besatzungen der Patrouillenboote der europäischen Grenzagentur Frontex haben unterdessen binnen 48 Stunden 1080 Migranten aus der Ägäis gerettet, teilte die griechische Küstenwache am Freitag weiter mit. Hunderten anderen Personen sei es aus eigener Kraft gelungen, Griechenland in Schlauch- und kleinen Holzbooten zu erreichen. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) sind in diesem Jahr bis zum 2. März bereits 126.166 Migranten aus der Türkei nach Griechenland gekommen. Auf Lesbos starb ein aus Syrien stammendes Kind im Krankenhaus, das nach Angaben der Behörden schon seit längerem unter Atemwegsproblemen gelitten hatte.
 
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