"Abu Usama al-Gharib"

Austro-Terrorist ist ISIS-Führer

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Der Wiener Dschihadist ist nach Freilassung direkt zum Islamischen Staat geflüchtet.

Österreichs Terrorpate Mohamed Mahmoud ist wieder aufgetaucht: Der 29-Jährige ist nach seiner Freilassung in der Türkei direkt in das Bürgerkriegsland Syrien eingesickert. Wie befürchtet hat er sich den militanten Fanatikern des Islamischen Staates (ISIS) angeschlossen.

Mahmoud, Deckname „Abu Usama al-Gharib“, meldete sich bereits mit einem ersten Propagandavideo. Stilecht: Vor Ort hat er eine bekannte Islamistenbraut geheiratet, die früher bei Osama bin Ladens Al-Kaida mörderisch aktiv war.

Mahmoud trifft bei ISIS auf alte Weggefährten
In der mächtigen Terrororganisation ISIS rangiert Mahmoud ganz weit oben. Er arbeitet im Dunstkreis von ISIS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi. Jetzt jagen ihn sogar die US-Geheimdienste. Seine Spezialität ist Internet-Propaganda. Das hat er in Österreich gelernt (s. unten). Bei ISIS trifft er auf Altbekannte wie den deutschen Ex-Rapper „Deso Dogg“: Die beiden hatten in Deutschland die mittlerweile verbotene Salafistensekte Millatu Ibrahim gegründet. Auch Austro-Dschihadist Firas Houidi ist gut mit dem Rapper bekannt.

Die türkische Justiz muss sich nun den Vorwurf gefallen lassen, den gefährlichen Dschihadisten einfach freigelassen zu haben: Mahmoud war illegal eingereist, deshalb inhaftiert. Mehr noch: Aus der Zelle konnte er ungehindert mit Terrorkollegen kommunizieren, sich an der Gründung von ISIS beteiligen. Eine Auslieferung nach Österreich, wo gegen ihn ermittelt wird, scheiterte 2013. Im August 2014 kam er frei – Medienberichten zufolge im Rahmen eines Gefangenenaustauschs.
 

Austro-Terrorpate: Sein Weg

Mohamed Mahmoud agitierte seit 2006 in Österreich, rief zu Anschlägen auf.

  • 2006. Mahmoud gründet die „Islamische Jugend Österreich“. Er beginnt mit Propaganda, ist international vernetzt.
  • 2007. Verhaftung mit Ehefrau Mona S. wegen Drohvideos. 2009 wird er im „Wiener Terror-Prozess“ zu vier Jahren Haft verurteilt.
  • 2011. Nach Freilassung übersiedelt er nach Deutschland, Gründung der Sekte „Millatu Ibrahim“.
  • 2012. Mahmoud wird des Landes verwiesen, er geht nach Ägypten, dann Libyen.
  • 2013. In einem Propagandavideo verbrennt Mahmoud seinen österreichischen Pass. Im März erfolgt die Festnahme in der Türkei.
     

Frauen als Geheimwaffe gegen ISIS

Geballte Frauen-Power ist die wirksamste Waffe im Krieg gegen den Islamischen Staat (ISIS) in Syrien und dem Irak. Die Frauenfeindlichkeit der Dschihadisten entpuppt sich nämlich als deren Achilles-Ferse: Ein Eintritt ins Paradies bleibt ihnen verwehrt, wenn sie von einer Frau getötet werden. Das nutzen die Kurden zu ihrem Vorteil: Sie bilden ganze Frauen-Bataillone aus, setzen sie gezielt gegen ISIS ein. Tausende sind bereits in die Armee eingetreten, um Rache zu nehmen für Morde und Vergewaltigungen.

Kreuzigung
Unterdessen wurde wieder eine ISIS-Gräueltat bekannt: In Al-Bab (Aleppo) wurde ein Mann, der angeblich das ISIS-Hauptquartier filmte, gekreuzigt.

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