Studie zeigt:

So wirkt sich Kopftuch auf Bewerbung aus

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Für eine Studie bewarb sich eine Frau mit und ohne Kopftuch für Jobs.

Eine Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit zeigt, dass ein Kopftuch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt senkt.

Forscher hatten fast 1.500 Testbewerbungen für ausgeschriebene Stellen als Sekretärin und in der Buchhaltung verschickt. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die fiktive Kopftuchträgerin Meryem Öztürk (27) sich viermal so oft bewerben musste wie die ebenso fiktive Sandra Braun (27), um die gleiche Zahl an Einladungen zu Vorstellungsgesprächen zu erhalten, berichtet "Bild.de".

Identische Angaben

Die Bewerberin mit Kopftuch wurde viel öfter abgelehnt, obwohl in der Bewerbung absolut identische Angaben zu Ausbildung und Person gemacht wurden. So erhielt Sandra Bauer auf 18,8% ihrer Bewerbungen eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, Meryem Öztürk jedoch nur auf 4,2% ihrer Bewerbungen. Ohne Kopftuch wurde Meryem Öztürk immerhin auf fast jede siebte Bewerbung (13,5%) eingeladen.

Ersichtlich wurde aus der Studie auch, dass Sandra Braun eher bevorzugt wurde, je höher die ausgeschriebene Stelle war.

Gründe für die Ablehnung

Zu den Gründen für die Ablehnung des Kopftuchs zählt die Studie die Nähe des Kopftuchs zu muslimischem Fundamentalismus, Intoleranz und Terror. Begründet wird diese Annahme durch frühere Studien.

Außerdem würden Unternehmen im Tragen des Kopftuchs ein Zeichen der Integrationsunwilligkeit und einen Ausdruck der Unterdrückung der Frau sehen.

Arbeitgeberverband kontert

Der deutsche Arbeitgeberverband BDA verwies jedoch als Antwort auf die Studie auf die mehr als 7 Millionen Beschäftigten mit Migrationshintergrund in deutschen Unternehmen.

"Die Unternehmenskultur in Deutschland ist viel weiter, als Studien weismachen wollen", erklärte ein Sprecher. "Die Wirtschaft hat ein ureigenes Interesse daran, noch mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Ausbildung und Beschäftigung zu bringen."

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