Skurrile Szene in Ankara

"Unislamisches Sitzen": Türken weisen Botschafter zurecht

Teilen

Charles Fries hatte bei einer Sondersitzung die Beine überschlagen.

Wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf die türkische Zeitung "Hürriyet" berichtet, haben sich am 23. April im türkischen Parlament in Ankara kuriose Szenen ereignet. Der französische Botschafter Charles Fries wohnte einer Sondersitzung der Nationalversammlung bei, als er plötzlich ermahnt wurde, da seine Sitzhaltung "unislamisch" sei.

Fries hatte seine Beine überschlagen, da die Schuhsohle im Islam jedoch als unrein gilt, ist es üblich, diese immer auf dem Boden zu lassen. Beim Überschlagen der Beine könnte sie einem Gegenüber gezeigt werden - dies ist laut Islam unhöflich, da die Sohle mit dem Schmutz der Welt in Berührung kommt.

Doch der französische Botschafter ist nicht der einzige, der diese Sitzposition innehatte. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wurde bei einem Treffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in ebendieser Sitzhaltung gesichtet. Unabsichtlich - oder doch bewusst, um Respektlosigkeit auszudrücken, bleibt unklar. In den sozialen Medien hagelt es für die Zurechtweisung des Diplomaten jedenfalls Kritik.

Das könnte Sie auch interessieren:

Flammeninferno auf der A9: Reisebus von Erdogan-Unterstützern brannte völlig aus

Türkei entlässt fast 4000 weitere Staatsbedienstete

Böhmermann erwirkt einstweilige Verfügung

Ergebnis von Türkei-Referendum bestätigt

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo