In Dänemark verboten

So gefährlich sind Trans-Fettsäuren

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New York überlegt das Verbot von Trans-Fettsäuren in Nahrungsmitteln. Wie gefährlich sind die künstlichen Stoffe tatsächlich?

In den vergangenen Jahren befassten sich zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten mit der Rolle der Transfette bei der Entstehung von Diabetes, Krebs, Allergien oder mit störenden Einflüssen auf die frühkindliche Entwicklung im Mutterleib.

Fakt 1: Sie schädigen das Herz
An der Harvard University in Boston wurden die Daten von drei der aufwendigsten Langzeitstudien ausgewertet und interpretiert, die in der Medizin je durchgeführt wurden. Ergebnis: Die enorme Zunahme an Herzkrankheiten und Diabetes könnte auf das Konto dieser Transfette gehen, vermuten die Wissenschaftler.

Gehärtete Öle sind billig, werden nicht ranzig und müssen beim Frittieren seltener getauscht werden. Für die Lebensmittelindustrie haben diese Fette also viele Vorteile. Im menschlichen Stoffwechsel würden sich die Transfette aber wie pures Gift verhalten, erklärt Walter Willett, der Leiter der Harvard-Untersuchungen.

Fakt 2: Sie schädigen den Körper
An der Charleston Southern University, South Carolina, wurden die Auswirkungen der Einnahme von Trans-Fettsäuren im Tierversuch erkundet. EineGruppe von Ratten wurde mit einer erhöhten Dosis Transfett-Säuren gefüttert, eine andere Gruppe erhielt ungehärtetes Sojaöl. Der Unterschied war enorm.
Es stellte sich heraus, dass die Transfett-Gruppe an einer systemischen Entzündung im ganzen Körper litt, die auch die Gehirnzellen erfasst hatte. Die Ergebnisse seien, laut Forscher, zwar nicht eins zu eins auf den Menschen zu übertragen. Es sei aber bekannt, dass Entzündungen bei Arteriosklerose und Diabetes bis hin zu Alzheimer eine Schlüsselrolle spielten.

Fakt 3: Verzicht fördert Gesundheit
Beim Menschen ist bisher nur der Zusammenhang zwischen Transfetten und Herz- und Gefäßkrankheiten wissenschaftlich eindeutig bewiesen. Der Humanbiologe Ronald Mensink von der Universität Maastricht formulierte im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "profil", die Kernaussage in einer kürzlich erschienenen Übersichtsarbeit so: "Die Eliminierung von Transfett-Säuren aus der Nahrung und ihr Ersatz durch nicht gehärtete Pflanzenöle ist die effektivste Einzelmaßnahme, die man treffen kann, um die Blutfettwerte zu verbessern und das Risiko von Herzkrankheiten zu minimieren. "

In Dänemark verboten
Für die Dänische Ernährungskommission war die Beweislage so eindeutig, dass ein Transfett-Verbot beschlossen wurde. Seit zwei Jahren ist in Dänemark der Verkauf von Nahrungsmitteln mit mehr als zwei Prozent industriell hergestellten Transfett-Säuren gesetzlich verboten. Wer dagegen verstößt, muss sogar mit einer Haftstrafe rechnen.

In der EU konnte sich bisher die Industrielobby durchsetzen.

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