Renault Mégane - mit kleinem Dieselmotor auf der Überholspur.
Polarisiert werden darf dann wieder nach der Krise: Jetzt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gilt es, der Masse zu gefallen. Renault hat seinen neuen Kompakten, den Mégane, von der ambivalent aufgenommenen Design-Extravaganz des Vorgängers entkoppelt und einen recht glatten, aber sehr versiert auftretenden Golf-Konkurrenten aus der Taufe gehoben.
Von vorne betrachtet, zeigt der Mégane das neue Markengesicht mit den weit nach hinten gezogenen Scheinwerfern und dem großen Lufteinlass unter dem Kennzeichen. Im flott gestylten Innenraum hat die Designer zwar nicht der Mut verlassen, an der fühlbaren Materialqualität darf aber noch ein Feintuning vorgenommen werden.
Das große Atout des Renault Mégane ist der mit der Außenhülle gewachsene Innenraum. Kein Platz im Franzosen, der mieselsüchtige Kommentare zuließe. Das Kofferraumvolumen ist mit 405 Litern stattlich. Vor allem im Vergleich zum Golf, der rund 50 Liter weniger aufzunehmen bereit ist.
Wirtschaftlich. Von der breit gefächerten Motorenpalette sind in Zeiten der unfreiwilligen Bescheidenheit die Einstiegsvarianten von besonderem Interesse. Dieselseitig macht ein 1,5 Liter kleiner Selbstzünder mit 90 PS und 200 Newtonmeter Drehmoment den Anfang. Der ist ein brummiger Geselle, lockt dafür aber mit schottischen Verbrauchswerten von durchschnittlich 4,5 Litern Diesel beziehungsweise einem CO2-Ausstoß von 118 Gramm auf 100 Kilometer (Werksangabe). Damit werden auch künftige Schadstofflimits bereits unterboten. An den Fahrleistungen gibt es wenig zu mäkeln. Wüsste man es nicht besser, würde man dem 1,5 dCi sogar etwas mehr als 90 PS zugestehen.
Bilder © Renault
Kein Billig-Auto.