Gehören die 1- und 2-Cent-Münzen bald der Vergangenheit an?
Brüssel/Wien. Geht es nach der EU-Kommission, dann werden wir in Zukunft auf die 1- und 2-Cent-Münzen verzichten müssen. Am Mittwoch will Ursula von der Leyen, die neue EU-Kommissionschefin, ihren Plan für das laufende Jahr vorstellen. Ein Thema sollen auch die Mini-Münzen sein. Umfragen unter der Bevölkerung zeigen, dass die Mehrheit der EU-Bürger die 1- und 2-Cent-Münzen je schneller desto besser loswerden würden.
Belgien als "Vorreiter"?
Die Vorreiterrolle sollte Belgien übernehmen. Die 11,4 Millionen Einwohner Belgiens haben ein ganz besonderes Gesetz in diesem Zusammenhang. Seit etwa fünf Jahren existiert nämlich ein Gesetz, das es gestattet, ab- oder aufzurunden. Wenn zum Beispiel etwas 1,93 oder 1,94 Euro kostet, dann wird auf 1,95 aufgerundet. Kostet etwas 1,96 oder 1,97, dann wird abgerundet. Wenn beim Einkaufen zum Beispiel etwas 4,98 oder 4,99 kostet, dann wird auf 5 Euro aufgerundet. Genau das gleiche Spiel, aber in die andere Richtung, läuft, wenn der Einkaufswert 5,01 oder 5,02 ist. Dann wird klarerweise auf 5 Euro abgerundet.
Das Gesetz hat sich aber in Belgien noch nicht so richtig durchgesetzt. Erst seit Beginn von 2020 werden an keiner belgischen Kassa 1- und 2- Cent-Münzen zurückgegeben. Was man bei Belgien auch noch bedenken muss: Belgien ist eines der Länder in der EU, die kaum noch mit Bargeld zahlen.
Erster Versuch gescheitert
Die EU-Kommission wollte die Mini-Münzen schon vor einigen Jahren abschaffen. Damals, vor sieben Jahren, stimmte die Mehrheit der EU-Staaten dagegen. Dies könnte sich nun ändern - und der neue Versuch, trotz möglichen Widerstandes, den es bestimmt geben wird, könnte klappen.