Ende April

120 Mitarbeiter müssen bei Böhler gehen

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Voraussichtlich 120 Mitarbeiter bei Böhler Edelstahl in Kapfenberg werden nach Ablauf der Behaltefrist Ende April gekündigt. Bei entsprechender Auftragsentwicklung könnte sich die Zahl der Kündigungen jedoch noch reduzieren, so die voestalpine.

Die Unternehmensleitung habe sich gegen eine Weiterführung der Kurzarbeit entschieden, da sich die "wirtschaftliche Situation im Edelstahlsegment auf die nächsten Quartale äußerst schwierig darstellen wird", hieß es.

Neben den rund 120 Kündigungen sollen 160 Leiharbeiter weitestgehend abgebaut und Pensionierungen respektive Abgänge nicht nachbesetzt werden. Für die gekündigten Mitarbeiter soll die voestalpine-Stahlstiftung abfedernde Wirkung haben: Sie können sich dabei weiter qualifizieren oder beruflich neu orientieren.

Maßnahmen "unbedingt notwendig"

Der Konzern wies trotz der Kündigungen darauf hin, dass sich Böhler Edelstahl am Markt trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen "gut behauptet" hat. Die Maßnahmen beim Personal seien jedoch "unbedingt notwendig, um den zunehmend härter werdenden Marktbedingungen erfolgreich entgegentreten zu können", so die Unternehmensleitung.

Die zunächst kursierenden Zahl von 600 gestrichenen Jobs wurde in letzter Zeit relativiert. Zuletzt hatte voestalpine-Chef Wolfgang Eder von 280 Stellen gesprochen, die in Kapfenberg wegfallen würden.

Dauer-Kurzarbeit bei voest

Die voestalpine hat ein neues Schichtmodell für mehrere Tausend Mitarbeiter entwickelt, das de facto auf Dauer angelegte Kurzarbeit bedeutet. Es sieht durchschnittlich 10 % weniger Arbeitszeit vor. Der aliquote Lohnverlust wird durch AMS-Förderungen für 2 Jahre großteils ausgeglichen. "Das Modell stößt auf breite Zustimmung", erklärt voest-Chef Wolfgang Eder im "Kurier". In der Bereitschaft der Belegschaft mitzumachen ortet Eder den klaren Ausdruck eines Wertewandels. "Es geht nicht mehr nur ums Geld."

Ein Anhänger dieses "Solidaritätsprämienmodells" ist Sozialminister Hundstorfer, weil die AMS-Förderungen an die Einstellung von Ersatzkräften geknüpft ist. Die Förderung gibt es auch, wenn Lehrlinge, Leihkräfte oder frühere Mitarbeiter aufgenommen werden, die etwa derzeit in einer Stiftung sind. Nicht nur in Linz, auch an den Voest-Standorten Donawitz und Kapfenberg (bei Böhler) soll das Soli-Modell Anwendung finden.

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