Der Mischkonzern ist dank seines Anlagenbaus und eines mehr als verdoppelten Kupferpreises 2009 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Für das heurige Jahr erwartet Konzernchef Mirko Kovats einen weiteren Umsatzrückgang sowie eine geringere Profitabilität. Trotz der tiefen Wirtschaftskrise "haben wir 2009 das beste Ergebnis in unserer Unternehmensgeschichte erzielt", sagte der A-Tec-Chef bei der Präsentation der vorläufigen Zahlen 2009. Der Auftragseingang von A-Tec sei 2009 zwar um mehr als 62 Prozent eingebrochen, zeige jetzt aber wieder Erholungstendenzen.
Für 2010 erwartet A-Tec einen weiteren Umsatzrückgang um etwa 10 % und eine Ebit-Marge von 3 %. Die operative Marge 2009 betrug nach den vorläufigen Zahlen unerwartet hohe 4,8 %.
Anlagenbau und Kupfer-Division lassen Gewinn auf 88 Mio. Euro steigen
Im vergangenen Jahr ist der Umsatz des Unternehmens um rund 8 % auf 3,0 (3,26) Mrd. Euro gefallen, das EBIT vervielfachte sich aber auf 143,1 (19,4) Mio. Euro. Das EBITDA verbesserte sich scharf auf 211,2 (77,3) Mio. Euro, das Vorsteuerergebnis (EBT) kam bei + 88,3 (-12,3) Mio. Euro zu liegen. Die EBIT-Marge lag mit 4,8 % "weit über den ursprünglichen Erwartungen der Analysten" (Kovats). Dividende wird für 2009 aber keine gezahlt.
Im Vorsteuerergebnis sind freilich rund 50 Mio. Euro aus Aufwertungen bei Kupfer sowie aus dem Rückkauf einer Wandelanleihe im letzten Herbst enthalten - 10 Mio. Euro mussten dagegen für "Restrukturierungen" aufgewendet werden. 1.100 der zuletzt weltweit 13.000 Mitarbeiter sind im Krisenjahr 2009 abgebaut worden, davon 200 im ATB-Motorenwerk im steirischen Spielberg. Sollte sich die Nachfrage weiter verschlechtern, ist dort "eine leichte Anpassung der Mitarbeitersituation nicht auszuschließen", sagte der zuständige ATB-Vorstand Christian Schmidt.
Scharfer Sparkurs bei ATB
Besonders schlimm hat es im vergangenen Jahr die Divisionen Antriebstechnik und Werkzeugmaschinenbau erwischt. Während die großen Industriemotoren der deutschen Dorries Scharmann nach wie vor gefragt waren, hat die ATB 32 % Umsatz verloren, sagte Schmidt: "Nur durch extreme Reduktionen ist es uns gelungen, die Verlustsituation abzudämpfen." Wegen der Sparmaßnahmen habe sogar ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erwirtschaftet werden können, der Vorsteuerverlust habe sich auf 18,9 Mio. Euro verkleinert. Bei der Salzburger Werkzeugmaschinen-Tochter der A-Tec, Emco, sind die Umsätze gar um 45 % eingebrochen.
Die bei weitem größte Division Anlagenbau (AE&E) erzielte bei einem leicht höheren Umsatz von 1,8 (1,6) Mrd. Euro einen konstanten Vorsteuergewinn von 73,7 Mio. Euro. Der Auftragsstand zu Ende 2009 brach freilich um ein Drittel ein, der Auftragseingang während des Jahres verringerte sich sogar um mehr als 72 %.
"Jolly Joker" war auch 2009 wieder die Kupferdivision, die wegen des Einbruchs der Metallpreise im Jahr davor tief defizitär gewesen war. Der Kupferpreis ist 2009 aber wieder um mehr als 150 % gestiegen. Auch wegen der Aufwertung von Lagerbeständen machte die Division "Minerals & Metals" mit dem Standort Brixlegg mehr als ein Drittel des EBITDA - obwohl sie nur ein Fünftel des Konzernumsatzes erzielte. Finanzvorstand Christian Schrötter bezifferte den Ergebniseffekt aus den höheren Kupferpreisen mit etwa 32 Mio. Euro.
Rund 18 Mio. Euro konnte die A-Tec durch den Rückkauf einer im Wert verfallenenen Wandelanleihe an Buchgewinnen erzielen. Die Eigenkapitalquote liegt aktuell bei rund 15 %.