Am kommenden Montag werden die unterbrochenen Kollektivvertragsverhandlungen für die Metalltechnische Industrie fortgesetzt
Der Streik der Arbeitnehmer dauert indes an, heute ist nach Auskunft der Gewerkschaften der stärkste Tag des seit Dienstag andauernden Protestes. Die Arbeitsniederlegungen würden bis morgen andauern, hieß es zur APA. Die Arbeitgeber betonten heute einmal mehr, sie seien immer verhandlungsbereit gewesen, würden sich aber auch nicht vor Streiks fürchten.
"Die wirtschaftliche Situation ist für die meisten Betriebe sehr schwierig, viele beginnen bereits Arbeitsplätze abzubauen. Streiks gießen Öl ins Feuer, anstatt dass wir gemeinsam für sichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen sorgen", so Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI), heute.
Keine Einbahnstraße
Klar sei, dass sich die Gewerkschaften bewegen müssten, "denn Verhandlungen sind keine Einbahnstraße", betonte Knill. Er wiederholte den Standpunkt der Arbeitgeber, dass sie "nicht allein für die Erhaltung der Kaufkraft zuständig sind".
Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA halten indes ihren Streik aufrecht und verweisen darauf, dass auch in den anderen Breichen der Metallindustrie (Fahrzeugindustrie, Gießereiindustrie, Bergbau-Stahl, Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen sowie Nichteisenmetallindustrie) bisher keine Einigung für den Kollektivvertrag (KV) 2024 erzielt wurde.
"Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben daher begonnen, die Kampfmaßnahmen auch auf diese Betriebe auszudehnen. Es werden nun Unternehmen der gesamten Metallindustrie bestreikt", so die beiden Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) in einer Aussendung.
Unter anderem gibt es heute bei der Firma Engel Austria in Schwertberg (OÖ) mit mehr als 2.000 Beschäftigten einen Protestmarsch. Am Vormittag soll dieser vom Werksgelände in den Ort führen.
Die Gewerkschaften verlangen weiterhin ein Lohn-Plus von 11,6 Prozent, die Arbeitgeber haben zuletzt sozial gestaffelte Lohn- und Gehaltserhöhungen von durchschnittlich 6 Prozent (2,7 Prozent plus 130 Euro monatlicher Fixbetrag als nachhaltige Lohn- bzw. Gehaltserhöhung) sowie eine steuerbefreite Einmalzahlung von netto 1.200 Euro vorgeschlagen. Einen Abschluss erzielt haben kürzlich die Bäcker. Deren KV-Mindestlöhne steigen um 9,71 Prozent und liegen damit auf Höhe des Anstiegs der Pensionen.