Am Montag stellte die Staatsanwaltschaft Innsbruck das Verfahren wegen Betrug und Sachwucher gegen die Kitzbüheler kitzVenture GmbH ein. Begründung: Es bestehe kein tatsächlicher Grund zur weiteren Verfolgung.
Der kitzVenture GmbH wurde vorgeworfen, beim Ausbruch der Corona-Pandemie Masken, Desinfektionsmittel und sonstige Schutzausrüstung zu überhöhten Preisen verkauft zu haben. Eine Anschuldigung, die sich als falsch entpuppte, wie die Staatsanwaltschaft Innsbruck nun bestätigte. Die kitzVenture GmbH bezeugte, schnell auf die Marktanforderungen reagiert zu haben und demnach ein erfolgreiches Projekt für Masken und Schutzausrüstung ausgerollt zu haben. Besonders die Qualität und die rasche Verfügbarkeit der Produkte sollen dafür gesorgt haben, dass sich die kitzVenture GmBH zu einem der führenden Anbieter im deutschsprachigen Raum entwickelte.
Große Klinikbetreiber, Blaulichtorganisationen, Städte, Gemeinden und internationale Großkonzerne wie auch viele Privatkunden zählten zu den zufriedenen Kunden, an die mehr als sieben Millionen Stück Masken, Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung geliefert wurden. Geschäftsführer Landrock versichert: "Unsere Produkte waren alle CE-geprüft und entsprachen den jeweiligen DIN EN-Normen". Zusätzliche Prüfungen gab es vom deutschen TÜV und DEKRA sowie vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien, das die Produkte ebenfalls für gut befunden hat. Das Projekt wurde später durch die kitzVenture GmbH im Rahmen eines Millionen-Exits an einen Mitbewerber verkauft.
Anonyme Anzeige
"Die Anfangszeit war denkbar schwierig", so Patrick Landrock. "Zum einen hatten wir mit den Grenzschließungen sowie den strengen Quarantäne-Bestimmungen in Tirol und damit an unserem Firmenstandort Kitzbühel zu kämpfen, zum anderen gab es harte Bandagen von Dritten, die unseren Markteintritt bekämpft haben. Dazu sahen wir uns durch eine anonyme Anzeige diesem Ermittlungsverfahren ausgesetzt." Man habe sich aber nicht beirren lassen und letztendlich damit überzeugt, dass Masken in großer Stückzahl geliefert werden konnten. Und vor allem in der versprochenen Qualität. Landrock: "Wir waren uns der Bedeutung unseres Geschäfts bewusst, das uns neben der Verantwortung für unser Unternehmen auch eine gesellschaftliche Verantwortung übertragen hatte."
Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein
"Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens haben wir aus unserem Sortiment Produkte an die Ermittlungsbehörden übergeben, Stellungnahmen abgegeben und Unterlagen ausgehändigt – die Preise an den Weltmärkten und auch für die Luftfracht sind damals explodiert, wodurch logischerweise auch der Endkundenpreis in Mitleidenschaft gezogen wurde", so Landrock weiter. Nach den Ermittlungen der Kitzbüheler Polizeiinspektion sowie entsprechenden Nachermittlungen durch das Landeskriminalamt Tirol stellte die Staatsanwaltschaft Innsbruck das Verfahren gegen die kitzVenture GmbH und den Geschäftsführer Patrick Landrock mit Wirkung vom 01. Februar 2021 ein, weil kein tatsächlicher Grund zur weiteren Verfolgung bestehe.
"Ich möchte mich bei den ermittelnden Einheiten in Kitzbühel und Innsbruck sowie bei der Staatsanwaltschaft für die unabhängige und objektive Ermittlungsarbeit bedanken", so Patrick Landrock. "Trotz der medialen Vorverurteilung und der dadurch erneut entstandenen Hetzkampagnen gegen meine Person und die kitzVenture GmbH, wurde von Seiten der Ermittlungsbehörden in diesem Verfahren zu jedem Zeitpunkt neutral und professionell vorgegangen".
Beschimpfungen und Bedrohungen
"Persönlich möchte ich aber auch betonen, dass ich im Nachhinein die Bürgerinnen und Bürger verstehen kann, die auf Grund der medialen Berichterstattung und der ständigen Hetztriaden eines Kitzbüheler Politikers sich damals zu Beschimpfungen und Bedrohungen hinleiten haben lassen", so kitzVenture-Geschäftsführer Patrick Landrock. "Ich kann nur für die Zukunft appellieren, sich nicht mehr verleiten zu lassen und abzuwarten, bis unabhängige Instanzen nach Faktenlagen – die Hetzern nie vorliegen – darüber entschieden haben."
"Im Nachhinein betrachtet, hätte ich mir gewünscht, dass die Staatsanwaltschaft Innsbruck und das Landeskriminalamt Tirol auch im Ermittlungsverfahren rund um den Themenkomplex, der durch das von der kitzVenture GmbH im Jahr 2016 veröffentlichte Kapitalmarktprospekt entstand, genauso unabhängig und objektiv ermittelt hätte, dann wäre es meines Erachtens auch hier nie zu einer Anklage gekommen. Ich habe aber immer gesagt, dass wir beweisen werden, dass wir zu Unrecht an den Pranger gestellt wurden und ich dafür sorgen werde, dass gewisse Personen ihre rechtliche Verantwortung übernehmen müssen und der gute Ruf unseres Unternehmen wiederhergestellt wird", so Landrock.
Schadensersatz gefordert
Der Geschäftsführer führt aus: "Für uns kann es hier nur Freisprüche geben! Zu diesen Aussagen stehe ich vollinhaltlich und kann dies mit entsprechenden Unterlagen untermauern. Das Kapitalmarktprospekt wurde damals auf Empfehlung des Kitzbüheler Bürgermeisters Dr. Klaus Winkler – der auch als Beirat und bis Ende 2018 als unser Steuerberater involviert war – durch die renommierte Kanzlei Greiter, Pegger, Kofler & Partner erstellt. Bekanntlich ist zur Zeit vor dem Landesgericht Innsbruck ein umfangreicher Schadensersatzprozess der kitzVenture GmbH gegen Greiter, Pegger, Kofler & Partner anhängig – gefordert werden hier: 557.840,51 Euro nebst Zinsen und Prozesskosten."