Die seit Jahresbeginn vollprivatisierte Alitalia verliert fast 1,5 Mio. Euro pro Tag. Das Unternehmen, das im Jänner aus der Fusion der gesunden Teile der staatlichen Alitalia und der privaten Fluggesellschaft Air One hervorgegangen ist, verzeichnete im ersten Halbjahr 2009 Verluste von 273 Mio. Euro, berichtete die römische "La Repubblica". Der Umsatz im ersten Halbjahr betrug 1,276 Mrd. Euro. 10 Mio. Passagiere flogen in den ersten sechs Monaten mit Alitalia.
Die Lage besserte sich im zweiten Quartal 2009. Zwischen April und Ende Juni reduzierte sich der Verlust auf 63 Mio. Euro, ein Resultat, das den Vorstand optimistisch stimmt. Die Sitzplatzauslastung stieg von 59 Prozent im ersten Quartal 2009 auf 65 Prozent im zweiten Quartal. Das Unternehmen verfügt über liquide Mittel in Höhe von 490 Mio. Euro.
Die Alitalia muss sich mit chronischen Verspätungen auseinandersetzen. Fast jeder dritte Alitalia-Flug startet unpünktlich. Obwohl Alitalia mit Tickets zu Kampfpreisen neue Kunden gewinnen will, bleibt die Passagierzahl pro Maschine unter den Erwartungen. Das liegt auch an der zunehmenden Konkurrenz der Hochgeschwindigkeitsbahn auf der für die Alitalia bisher sehr rentablen Strecke Mailand-Rom.
Unterdessen kursieren in Rom seit Tagen Gerüchte über einen möglichen Wechsel von Geschäftsführer Rocco Sabelli. Nicht ausgeschlossen wird, dass Alitalia-Minderheitsaktionär Air France Sabelli demnächst durch einen eigenen Manager ersetzt, berichteten italienische Medien.