Eine Mega-Einkaufstour macht XXXLutz zum Giganten – nur Ikea ist größer.
Wels. Aus einer kleinen Möbelwerkstatt im Hausruckviertel an die Weltspitze: Die jüngsten Zukäufe von XXXLutz – Kika in Osteuropa, die Pfister-Gruppe in der Schweiz sowie Roller und tejo Schulenburg in Deutschland – haben die Oberösterreicher nun zum zweitgrößten Möbelhändler der Welt gemacht.
Der 10-Mrd-Euro-Gigant. Samt Pfister und Kika-Osteuropa wird die XXXLutz-Gruppe per Jahresanfang 2020 auf einen Umsatz von 5,1 Mrd. Euro kommen, nach 4,4 Mrd. Euro 2018. Mit allen Beteiligungen wären es rein rechnerisch sogar knappe 10 Mrd. Euro. Nur noch Ikea ist mit knapp 37 Mrd. Euro größer.
»Wollen überall, wo wir sind, die Nummer 1 sein«
Expansion. Mit Rabattaktionen ohne Ende bringt die Möbelgruppe mit Sitz in Wels viele Mitbewerber ins Schwitzen– und erhöht laufend das Tempo: Im Schnitt eröffnet XXXLutz sechs Möbelhäuser pro Jahr. „Wir wollen überall, wo wir sind, die Nummer 1 sein. Das ist kein Geheimnis. Wir wollen nicht zulassen, dass sich reine Digital-Player und Amerikaner den Möbelhandel in Europa holen“, sagt XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger. Und weiter: „Ein Nicht-Hotelier hat booking.com erfunden, ein Nicht-Taxifahrer Uber. Das wird uns nicht passieren.“
Erfolgs-Story. Weltspitze – daran hätten Richard Seifert und seine Frau Gertrude (geborene Lutz) nie gedacht, als sie 1945 ihre Werkstatt für bemalte Bauernmöbel in Haag im Hausruckviertel aufsperrten. Erst Mitte der 70er-Jahre startete der Familienbetrieb eine massive Expansion. Um dem Billig-Schweden Ikea in Österreich Paroli zu bieten, wurde 1989 der Möbeldiskonter Möbelix gestartet. 2002 kam Mömax hinzu. Und mit der Familie Putz hat XXXLutz Werbegeschichte geschrieben.