Arbeitslosen-Quote: In Grenzregionen bis zu 16 %

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Mit rund 400.000 Jobsuchenden (inkl. Schulungen) und einer nationalen Quote von zuletzt 8,7 % ist die Situation am heimischen Arbeitsmarkt nach wie vor äußerst angespannt. Besonders dramatisch ist die Lage derzeit aber in Teilen von Kärnten, Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland mit zweistelligen Quoten. Im Jänner kletterte die Arbeitslosenquote in Spittal/Drau auf mehr als 16 %.

Traurige Spitzenreiter waren die beiden Kärntner Regionen Spittal/Drau mit einer Arbeitslosenrate im Jänner von 16,2 % und Völkermarkt mit 15,4 %. Es folgt in Niederösterreich die Waldviertler Region Gmünd mit 14,3 %. Den 4. Platz hält die Region Oberwart im Burgenland mit 13,9 %.

Die hohe Saisonarbeitslosigkeit sei für die überdurchschnittliche Arbeitslosenquote in Spittal/Drau verantwortlich, so Kärntens AMS-Chef Josef Sibitz. Spittal sei der Hauptsitz der Strabag. Dementsprechend seien die Bauarbeiter in der Region von Winterarbeitslosigkeit betroffen. Dazu komme die Schließung der Schuhfabrik Gabor, die in ihren besten Zeiten rund 1.200 Personen und zuletzt nur mehr rund 100 Mitarbeiter beschäftigt hat.

Gerade in den peripheren Regionen, die noch unter einem "Eisernen-Vorhang-Syndrom" leiden, seien viele Industriearbeitsplätze verloren gegangen. Hier sei die Politik aufgerufen, etwas zu tun. Am stärksten unter der Wirtschaftskrise gelitten hat in Kärnten im Vorjahr die Region Wolfsberg mit ihren Metallverarbeitenden Unternehmen, wo die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 41 % hinaufschnellte. In Klagenfurt belief sich die Quote im Jänner auf 11 %.

Auch in Niederösterreich sind vor allem Randregionen im Waldviertel von hoher Arbeitslosigkeit betroffen. In Gmünd lag die Arbeitslosenrate im Jänner mit 14,3 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Zweistellig waren die Quoten auch in den Regionen Zwettl mit 11,5 % und Waidhofen/Thaya mit 11,2 %. Wiener Neustadt und die Hauptstadt St. Pölten hatten eine Arbeitslosenrate von 10 bzw. 9,2 %.

Die Steiermark leidet vor allem an der eingebrochenen Industriekonjunktur. Im südsteirischen Leibnitz betrug die Quote im Jänner 13,1 %, im oststeirischen Feldbach 12,9 % und in Hartberg 11,6 %. Entspannung ist noch nicht in Sicht. Laut einer Umfrage der steirischen Industriellenvereinigung gehen 31 % der befragten Unternehmen von sinkender Beschäftigung aus.

Stark betroffen von saisonalen Schwankungen ist auch das Burgenland mit vielen Pendlern, die am Bau arbeiten. Die höchste Quote verzeichnete im Jänner der Bezirk Oberwart mit 13,9 %. Die höchste Arbeitslosenquote in Tirol gab es in Lienz mit 12,9 %.

Vergleicht man die aktuellen Jänner-Quoten mit den Arbeitslosenquoten im Jahresschnitt 2009, erhält man ein ähnliches Bild. Die höchsten Werte gab es im Jahresschnitt in den Kärntner Regionen Spittal/Drau mit 11,1 % und in Villach mit 10,3 %. Ebenfalls eine Quote von 10,3 % hat die Region Lienz. Im Tiroler Landeck betrug die Quote 10,1 %. Je 9,9 % betrug die Arbeitslosenrate in Oberwart und in Gmünd. Es folgen Völkermarkt und Wolfsberg mit 9,7 bzw. 8,9 %. Ebenfalls 8,9 % war die Quote in Bruck/Mur (Stmk). Im Bundesschnitt betrug die Arbeitslosenquote 2009 nach nationaler Berechnung 7,2 % nach 5,2 % 2008.

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