374.973 ohne Job

Arbeitslosigkeit sank im Juni um 3,1 Prozent

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Erheblich mehr ältere Beschäftigte, aber Überalterung sorgt weitere für Probleme bei 50 plus.

Die Zahl der Arbeitssuchenden ist im Juni im Jahresvergleich um 3,1 Prozent gesunken, gleichzeitig hat die Zahl der offenen Stellen um 38,1 Prozent zugelegt. Trotz guter Konjunktur verfestigt sich allerdings die Langzeitarbeitslosigkeit, während Junge deutlich leichter eine Stelle finden. Jobmotor war der Bau, gefolgt vom Produktionsbereich, während im Gesundheitssektor die Arbeitslosigkeit stieg.

Insgesamt waren im Juni 374.973 Personen auf Jobsuche, davon waren 71.029 in Schulung (plus 6,3 Prozent). Am stärksten sank die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen (minus 15,7 Prozent) und bei Männern (minus 6,5 Prozent). Bei Frauen gab es einen Rückgang von 3,2 Prozent, bei Ausländern von 3,7 Prozent (inklusive Schulungen gab es bei ausländischen Mitbürgern mehr Arbeitssuchende).

Gänzlich anders sieht es bei Älteren (plus 3,5 Prozent ohne Job) und Menschen mit Beeinträchtigung (plus 6,3 Prozent) aus. Dafür dürfen sich die Jugendlichen freuen: Die Zahl der offenen Lehrstellen erhöhte sich um 35,5 Prozent.

Die steigende Zahl der älteren Arbeitslosen führt AMS-Chef Johannes Kopf vor allem auf die Überalterung der Bevölkerung zurück. 982.000 Personen ab 50 Jahren hatten zuletzt einen Job, das sind im Jahresvergleich um 49.000 mehr. Allerdings sei es sehr schwer, Ältere am Arbeitsmarkt unterzubringen, die in den Krisenjahren zuvor ihren Job verloren haben und nun schon mehrere Jahre auf Arbeitssuche sind. Hier hofft Kopf auf die heute gestartete "Aktion 20.000" der Bundesregierung, bei der ältere Langzeitarbeitslose gemeinnützige, staatlich geförderte Tätigkeiten erledigen.

Unterm Strich blickt Kopf sehr optimistisch in die nahe Zukunft: Es sei nun schon das zweite Mal, dass die Bundeshauptstadt Wien einen Rückgang bei der Arbeitslosigkeit aufweise - trotz starken Zuzuges sowohl von Flüchtlingen wie auch von EU-Bürgern und innerösterreichischer Wanderungsbewegungen. Ebenfalls positiv sei das Anziehen des Arbeitsmarktes in den konjunktursensiblen Bereichen Bau und Industrie, so Kopf im Gespräch mit der APA.

Und auch Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) blickt positiv in die Zukunft. "Wir schaffen mit der Aktion 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze für die ältere Generation und geben tausenden Betroffenen eine neue Perspektive in ihrem Leben", so der Minister in Linz vor Journalisten angesichts des Starts der Aktion 20.000.

 

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