Lufthansa-Tochter

AUA macht überraschend Gewinn

Teilen

AUA-Chef Jaan Albrecht will Halbjahresfinanzahlen nicht überbewerten.

81,8 Millionen Euro netto verbuchte die AUA (Austrian Airlines) im Halbjahr an bilanziellen Einmalerlösen durch den umstrittenen AUA-Flugbetriebsübergang auf die günstigere Tochter Tyrolean - im Vorgriff auf künftig geringere Pensionspverpflichtungen. Die Airline hat damit de facto in den Pensionstopf der Zukunft gegriffen, nicht aber in die bestehenden Pensionstöpfe. Damit wurden auch die Belastungen durch hohe Abfertigungen an AUA-Piloten abgefangen, die wegen des Betriebsübergangs ausgeschieden sind. Die Abfindungssummen wurden zunächst nicht beziffert.

Bereinigt um diese rein bilanziellen Sondergewinne gab es im ersten Halbjahr 2012 freilich weiter einen hohen operativen Verlust, nach AUA-Angaben 55,2 Mio. Euro. In der Lufthansa-Bilanz sind es (wegen Konsolidierugnseffekten) bis Juni von der österreichischen Tochter AUA bereinigt 56 Mio. Euro Verlust.

Zählt man die Sondereffekte aber dazu, die in der IFRS-Bilanz berechnet werden, meldet die AUA von Jänner bis Juni heuer 26,6 Mio. Euro Betriebsgewinn. Voriges Jahr um diese Zeit und auch im ersten Quartal 2012 waren die AUA-Verluste gut zweieinhalb mal so hoch.

Kein Turnaround
AUA-Chef Jaan Albrecht will seine Halbjahresfinanzahlen selber nicht überbewerten: "Der Effekt ist einmalig und noch kein Turnaround. Vor uns liegt noch eine Menge Arbeit". Die Airline sei immer noch mitten in der Sanierungsphase.

Dennoch werde es wegen der positiven Bilanzeffekte voraussichtlich auch im Gesamtjahr 2012 ein positives Ergebnis auszuweisen geben.

"Ab 2013 soll es nachhaltig positiv sein", fügte Albrecht in einer Mitteilung Donnerstag früh hinzu.

Die AUA bezifferte heute die Mehrbelstungen für Treibstoff, Gebühren und Personal im Halbjahr mit 69 Mio. Euro. Der Großteil der Maßnahmen zur Kostensenkung werde erst in der zweiten Jahreshälfte wirksam, unterstrich das Unternehmen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.